Bozen. Die Übernahme des finanziell angeschlagenen Speditionsunternehmens Artoni durch den Südtiroler Transport- und Logistikdienstleister Fercam schreitet voran. Nach wochenlangen Verhandlungen ist vergangene Woche in Rom ein Übereinkommen zwischen Vertretern der beiden Unternehmen und Gewerkschaftsorganisationen unterzeichnet worden, wonach Fercam insgesamt 14 von 60 Artoni-Niederlassungen übernimmt. Der Vertrag tritt zum 1. April in Kraft.
Konkret handelt es sich dabei um die Niederlassungen in Brescia, Bergamo, Varese, Vercelli, Alessandria, Piacenza, Mantova, Modena, Reggio Emilia, Cesena, Civitanova Marche, Pisa sowie Terni e Latina mit insgesamt 140 Angestellten. „Angesichts der schwerwiegenden wirtschaftlichen Lage der Artoni war dies die einzig mögliche und machbare Lösung“, betont Fercam-Präsident Thomas Baumgartner. Zusätzlich einigten sich die Unternehmen darauf, dass Artoni in einigen Regionen die Warendistribution und -abholung übernehmen soll, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
Die Südtiroler Fercam mit Hauptsitz in Bozen verfügt nach eigenen Angaben über rund 2850 eigene Ladungseinheiten und 900.000 Quadratmetern Lagerfläche in 40 Logistikzentren. Zu den Leistungen des Unternehmens mit 52 italienischen Niederlassungen und 22 weiteren Standorten in Europa gehören internationale Komplettladungsverkehre über Straße und Schiene, weltweite See- und Luftfrachttransporte, nationale Stückgutverkehre sowie Logistikservices. Durch den Kauf von Artoni soll der Umsatz der Fercam-Gruppe künftig auf rund 900 Millionen Euro ansteigen, teilte das Unternehmen mit. Ein Kaufpreis wurde nicht kommuniziert. (sno)