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Feldversuch mit Lang-LKW kann Anfang 2012 beginnen

09.11.2011 12:09 Uhr
Feldversuch mit Lang-LKW kann Anfang 2012 beginnen
Die Hälfte der Bundesländer nimmt nicht an dem fünf Jahre dauernden Feldversuch mit rund 400 LKW teil
© Foto: VDA

Bundeskabinett billigt Ausnahmeverordnung für zeitlich befristeten Testlauf überlanger LKW – SPD prüft Klage / <b>Mit Straßennetz im Anhang</b>

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Berlin. Das Bundeskabinett hat grünes Licht für den bundesweiten Feldversuch mit Lang-LKW gegeben. Damit stellt sich die gesamte Bundesregierung demonstrativ hinter das im Koalitionsvertrag vereinbarte Projekt. Verkehrsminister Peter Ramsauer betonte. „Wir sind im Bundesverkehrsministerium angetreten, Verkehr klug zu organisieren und nicht zu verhindern." Der CSU-Politiker verwies auf den schwarz-gelben Koalitionsvertrag, in dem vereinbart wurde, die „Chancen und Risiken innovativer Nutzfahrzeugkonzepte in einem zeitlich befristeten Feldversuch zu untersuchen." Die auf fünf Jahre angelegte Testphase soll neue Erkenntnisse zu den Umweltauswirkungen, zur Effizienz und Verkehrssicherheit sowie zu Auswirkungen auf die Infrastruktur erbringen.

Rund 400 lange Lastzüge mit einem Gesamtgewicht von jeweils höchstens 44 Tonnen sollen der Verordnung zufolge auf festgelegten Routen verkehren. Förmlicher Beginn soll offenbar der 1. Januar 2012 sein; tatsächlich werden die ersten Fahrzeuge im Frühjahr auf den Straßen erwartet.

Der FDP-Verkehrspolitiker Patrick Döring sprach von einem großen Erfolg für Wirtschaft und Umwelt. Allerdings sei der Feldversuch „keinerlei Vorentscheidung für oder gegen den Lang-LKW". Dagegen prüft die SPD-Fraktion eine Klage gegen den Feldversuch. Man werde sich die vom Kabinett verabschiedete Ausnahmeverordnung sehr genau ansehen, betonte Fraktionsvize Florian Pronold. „Gigaliner gehören nicht auf unsere Straßen". Die Riesenlaster gefährdeten die Verkehrssicherheit. Nach Ansicht der SPD könnte die Verordnung gegen Beteiligungsrechte des Bundestages und des Bundesrates verstoßen. Für Bündnis90/Die Grünen kritisierte deren bahnpolitische Sprecherin Valerie Wilms, jetzt würden LKW-Transporte noch kostengünstiger. „Dies schadet dem Ziel, mehr Güter auf die Schiene zu bringen".

Der Feldversuch mit den gut 25 Meter langen LKW wird aktiv nur von sieben Bundesländern ( Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Hessen und Bayern) unterstützt Sachsen-Anhalt toleriert, wenn die Lang-LKW über Autobahnen und Straßen des Landes fahren. Es sind vor allem SPD-geführte Länder, die die LKW ablehnen. Die Verordnung lässt offen, ob das grün-rot regierte Baden-Württemberg der Durchfahrt auf Teilstücken der Autobahn A 7 förmlich zugestimmt hat.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) befürwortete den Versuch. „Der Lang-LKW muss unter Beweis stellen, ob er die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt", hob BGL-Präsident Hermann Grewer hervor. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wies darauf hin, dass nur besonders erfahrene und speziell geschulte Fahrer ans Steuer der Lang-LKW dürften. „Die Öko-Laster können jetzt zeigen, dass sie einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Güterverkehr leisten", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Umwelt- und Schienenverbände sind gegenteiliger Auffassung. (jök) 

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KOMMENTARE


Fahrer

09.11.2011 - 16:00 Uhr

Welch ein Armutszeugnis für die Länderregierungen, die den FeldVERSUCH ablehnen! Damit zeigt sich wieder einmal, dass viele unserer Politiker in diesem Land keinen Mumm zu Veränderungen haben. Frau Wilms, wissen Sie eigentlich, wovon Sie reden? Haben Sie auch nur ansatzweise davon Ahnung, wie es in der Praxis ausschaut? Warum wird wohl soviel auf der Strasse transportiert???


volvotrucker

09.11.2011 - 21:04 Uhr

Die Transportbranche braucht dringend den Lang - LKW mit ZGGW von 60 t , denn es findet sich kein Nachwuchs mehr, der sich für 6 Euro Brutto pro h und mit 70 Wochenstunden, knechten bzw. ausbeuten lässt.


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