München. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, hat am Montag in München auf einer Veranstaltung des Wirtschaftsbeirats Bayern der VerkehrsRundschau gesagt, dass DB Schenker im Falle eines Lang-LKW-Feldversuchs an diesem nicht teilnehmen würde. „Eine Teilnahme würde in Deutschland zu Irritationen führen", so Grube. Als „Mann des Kombinierten Verkehrs" werbe er aber dafür, dass sich das Lastwagengeschäft nicht von der Bahn entferne, sondern das Equipment der beiden Verkehrsträger kompatibel bleibe.
Der Bahn-Chef sagte, er kämpfe zwar für die Bahn, nicht aber weil er alles auf der Bahn transportieren wolle. Die Vorteile jedes Verkehrsträgers sollten genutzt werden. Grube verneinte die Frage der VerkehrsRundschau, ob auf den Nord-Süd-Korridoren ausreichend Trassen zur Verfügung stehen, die auf den vermehrten Transport auf die Schiene ausgelegt sind.
Der Bahn-Chef wies darauf hin, dass die Verkehre in den nächsten 15 Jahren durch den vermehrten Umschlag in den Nordhäfen um 130 Prozent zunehmen werden. „Das kann man nicht durch die Knoten befördern, wir brauchen Ostkorridore", sagte Grube. Das Thema sei aber erkannt und werde politisch angegangen. Wenn man mehr Verkehr auf die Schiene verlagern wolle, müsse auch mehr in die Infrastruktur investiert werden, so Grube weiter. (jko)
jobri