Kopenhagen. Der Bau des umstrittenen Milliardenprojekts Fehmarnbelt-Tunnel zwischen Dänemark und Deutschland kann möglicherweise eineinhalb Jahre früher beginnen als zuletzt geplant. Die dänischen Verantwortlichen gehen davon aus, dass ein Gerichtsprozess in Deutschland die Arbeiten nicht verzögern wird. Er rechne damit, dass der erste Spatenstich im Frühjahr 2019 erfolgen könne, sagte der Bürgermeister der dänischen Insel Lolland, Holger Schou Rasmussen, im dänischen Rundfunk. Zuletzt war das für Sommer 2020 geplant gewesen.
Der rund 18 Kilometer lange Tunnel soll Deutschland mit Skandinavien verbinden und die Reisezeit zwischen Hamburg und Kopenhagen auf 2,5 Stunden verkürzen. Nach Angaben der Planer ist es der weltweit längste Tunnel dieser Art für Züge und Autos. Er sollte eigentlich schon in diesem Jahr fertig sein, der Bau verzögerte sich aber immer wieder.
Klage von Umweltschützern erwartet
In Dänemark ist der Tunnel nun bereits genehmigt. In Deutschland läuft das Planfeststellungsverfahren, das in diesem Jahr abgeschlossen sein soll. Es wird damit gerechnet, dass Umweltschützer und Fährbetreiber vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen. Die Klage werde aber voraussichtlich keine aufschiebende Wirkung haben, sagten Rasmussen und der Verkehrsexperte der regierenden Partei Venstre, Kristian Phil Lorentzen, dem Sender.
Die Dänen tragen die Kosten für den Tunnel zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødbyhavn in Dänemark. Deutschland muss für die Hinterlandanbindung auf der eigenen Seite zahlen. (dpa)