Berlin. Der Verband der Familienunternehmer in Deutschland hat die ab Donnerstag kommender Woche in Hamburg geltenden Diesel-Fahrverbote kritisiert. Dadurch würden Bürger und Unternehmer, „die im guten Glauben in ihre Dieselfahrzeuge investiert haben, kalt enteignet“, sagte der Präsident des Verbandes, Reinhold von Eben-Worlée, am Freitag in Berlin. „Erst wird der Diesel in den Himmel gelobt, nun verachtet, erst sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es zu keinen Fahrverboten kommt, nun bricht Hamburg aus der Linie aus.“ Die Menschen würden durch so ein „Hü und Hott verunsichert“.
Er forderte die Bundesregierung auf, eine Nachrüstung der Dieselfahrzeuge durch die Autoindustrie anzuordnen und sie für die Kosten verantwortlich zu machen. „Was als Schummel-Software verniedlicht wird, war Betrug“, sagte von Eben-Worlée.
In Hamburg gelten vom 31. Mai an auf zwei Straßenabschnitten Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw und -Lkw, die nicht die Euro-Norm-6 erfüllen. Die Hansestadt erlässt damit die bundesweit ersten Fahrverbote für Diesel, um so die Stickoxidbelastung in der Luft zu senken. (dpa)