Fahrzeuge vorausschauend und clever beschaffen

Fuhrparkbetreiber haben die unterschiedlichsten Möglichkeiten, eine einsatzfähige Flotte zur Verfügung zu haben. Dabei sollte die Fahrzeugbeschaffung stets wohl überlegt sein. Denn erstens ist es wichtig, nicht unnötig viel Kapital zu binden. Zweitens darf aber vor allem bei guter Auftragslage kein Fahrzeugengpass auftreten, um flexibel auf Kundenbedürfnisse reagieren zu können. Ebenso wichtig ist es, die Fahrzeuge vor allem beim Neufahrzeugkauf so auszustatten, dass sie möglichst wertstabil bleiben, sollten sie doch früher als geplant verkauft werden. Tim Korn, Schaden- und Wertgutachter bei der TÜV SÜD Auto Service GmbH: "Wer sich einen Lkw anschaffen will, sollte sich im Vorfeld Gedanken über den Einsatzzweck und die erforderliche Ausstattung machen. Beides muss zum Einsatz passen, da sich fehlende Ausstattungen oder falsche Konfiguration (wie etwa kein Retarder, ohne Klimaanlage, zu kleiner Tank, nicht ausreichende Motorisierung, etc.) auf die Rückkaufwerte bzw. Wiederverkaufswerte niederschlagen. Ein gebrauchter Fernverkehrs-Lkw mit "kleinem" Fahrerhaus und/oder ohne Retarder ist schwieriger zu vermarkten, als einer mit Großraumfahrerhaus und Retarder." Eine gesunde Mischung empfiehlt sich Darüber hinaus stellt sich die Frage des Anschaffungsmodells. Leasen, Finanzieren oder Kaufen? Jedes Modell hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Für größere Fuhrparks empfiehlt sich eine gesunde Mischung, damit nicht zu viel Kapital gebunden ist und das Unternehmen flexibel bleibt. Wer kauft, bindet viel Kapital, kann aber von Anfang an frei über seine Lkw verfügen - je nach Auftragslage fahren, zeitweilig stilllegen oder verkaufen. Eine Finanzierung bindet weit weniger Kapital. Zugleich weiß der Unternehmer bei Vertragsbeginn, ab wann ihm das Fahrzeug gehört. Bis dahin muss er die Raten bedienen. Das Konzept, das am wenigsten Kapital bindet, sind Leasingverträge. Leasen ist Mieten auf Zeit Es ist dabei so gut wie kein Kapital gebunden. Das Entscheidende ist die Höhe der monatlichen Leasingrate und was genau sie beinhaltet. Bei einem geleasten Fahrzeug muss nämlich der Einsatzzweck möglichst genau zum geleasten Fahrzeug passen. Wer etwa mit einem Fernverkehrs-Lkw im schweren Gelände fährt, wird dies am Ende der Vertragslaufzeit buchstäblich teuer bezahlen. Denn schwerwiegende Schäden am Fahrzeug lässt sich der Leasinggeber ebenso auf Heller und Pfennig bezahlen, wie nicht vereinbarte Mehrkilometer. So gibt Tim Korn zu bedenken, dass am Ende der Vertragslaufzeit durchaus vieroder gar fünfstellige Zusatzkosten drohen können. "Es gibt Klauseln in Leasingverträgen, die immer noch von vielen Nutzern schnell überlesen werden. Bei Verstößen gegen diese Vereinbarungen, kann es sehr teuer werden. Erschwerend kommt hinzu, dass beim Leasing die spätere Übernahme des Fahrzeugs ins Firmeneigentum meist ausgeschlossen ist. Stattdessen muss der Leasingnehmer für Schäden oder abgefahrene Reifen aufkommen." Kauf und Zusatzmodule idealerweise trennen Intensiv informieren, genau vergleichen und die eigenen Bedürfnisse kennen: Für diese Vorüberlegungen sollte sich jeder, der mit einem Leasingvertrag liebäugelt, viel Zeit nehmen. Oftmals ist es sinnvoll, den reinen Fahrzeugerwerb und die Versicherung des Leasingfahrzeugs zu trennen. Denn ein vermeintlich attraktives Komplettangebot entpuppt sich hin und wieder als eher riskant. Wer beim Leasing auf diese Trennung der Vertragsmodule setzt, hat zudem die Möglichkeit, sein individuelles Paket maßzuschneidern und an die Unternehmenssituation anzupassen. Entsprechen die Vertragsklauseln eines Gesamtpaketes nicht den Vorstellungen des Leasingnehmers, sollte er alternative Angebote einholen. Grundsätzlich unterscheiden sich Leasingverträge in zwei Arten: die Abrechnung nach Kilometern sowie das Restwert-Leasing. Bei Variante eins kann der Leasingnehmer über die Laufzeit die vereinbarte Kilometerleistung abfahren. Für Mehrkilometer muss am Ende bezahlt werden, Minderkilometer bekommt der Leasingnehmer erstattet - allerdings sind Mehrkilometer teurer als die Vergütung für Minderfahrleistungen. Beim Restwertleasing veräußert der Leasinggeber das Fahrzeug meist an Dritte. Wird dabei nicht der gewünschte Preis erzielt, muss der bisherige Leasingnehmer für die Differenz aufkommen. Zu beachten sind beim Leasing von Nutzfahrzeugen vor allem folgende Details: - Wer nicht draufzahlen will, sollte sich an die vereinbarte Laufleistung halten, die vorgeschriebenen Wartungsintervalle einhalten und von einem autorisierten Servicebetrieb durchführen lassen. Dabei empfiehlt es sich, einen Wartungsvertrag abzuschließen, da hier je nach Art des Wartungsvertrages die Kosten für Wartung und Verschleiß vollumfänglich abgedeckt sind. - Bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Wartungsintervalle bei der Rückgabe fallen Nachzahlungen an. Außerdem sollten die Ausstattungen und das Zubehör, welches bei der Auslieferung mitgeliefert wurde, bei der Abgabe im Fahrzeug vorhanden sein. - Bei Rückgabe des Fahrzeuges wird ein Zustand erwartet, welcher dem Einsatzzweck, dem Zulassungszeitraum und der Laufleistung entspricht. TÜV SÜD bietet Sicherheit bei Leasing, Kauf und Rückgabe. Ein Gutachten minimiert die Risiken bei allen drei Arten der Beschaffung. Informationen und Konditionen erhalten Interessenten bei jeder TÜV SÜD Niederlassung. TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH, Tim Korn, Schaden- und Wertgutachter, Qualitätssicherung Tel.: +49 (0)151 58430575 E-Mail: tim.korn@tuev-sued.de

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