Wiesbaden. Europa verliert angesichts der Euro- Schuldenkrise und boomender Nachfrage in wachstumsstarken Schwellenländern an Bedeutung für die deutschen Exportunternehmen. Im vergangenen Jahr gingen nur noch 39,7 Prozent der Ausfuhren in den Euro-Raum, es war der niedrigste Stand seit 20 Jahren, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. 1991 hatte der Anteil noch bei mehr als 50 Prozent gelegen. Auch der Anteil der Exporte in die EU-Länder sank mit 59,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. 2007 gingen noch 64,6 Prozent der Exporte in Länder der EU.
Auch die Ausfuhren in die USA sanken von 7,6 Prozent 2007 auf 7,0 Prozent im Jahr 2011. Traditionelle Handelspartner wie die EU und die USA haben den Statistikern zufolge im Zuge der Globalisierung an Gewicht verloren. Diese Entwicklung sei bedingt durch die Erschließung neuer Märkte, die immer mehr Staaten am weltweiten Handel teilnehmen lasse.
In den Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) stieg die Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ dagegen deutlich. Am stärksten fiel der Zuwachs bei den Ausfuhren nach China aus. 2007 lieferten deutsche Unternehmen 3,1 Prozent ihrer Exporte in das Land der Mitte, im vergangenen Jahr lag der Anteil bereits bei 6,1 Prozent. (dpa/bw)