Singapur. Der Leiter des Asiengeschäfts von Maersk Line Robert van Trooijen sieht trotz schwacher Volumina auf den Handelsverbindungen zwischen Asien und Europa während der letzten 15 Monate Grund zur Zuversicht, schreibt das American Journal of Transportaion (AJOT). Auf der 20. TOC Asia Container Supply Chain Conference (Teil der Singapore Maritime Week) sagte van Trooijen, dass sich der Negativtrend umkehren wird.
Der Hauptgrund für die sehr schwachen Handelsvolumina auf den Strecken ist laut Trooijen die Strategie der Einzelhändler, den Lagerbestand abzubauen. Die Volumina schrumpften im letzten Jahr auf den Linien zwischen Asien und Europa um vier Prozent und im ersten Quartal 2016 um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut der Ökonomen von Maersk soll noch in diesem Jahr die Bestände aufgestockt werden und Maerk erwartet „Überraschungen“ in Bezug auf die Quantitätszunahme der Volumina. Schon im zweiten und dritten Quartal sollen dadurch die Frachtraten steigen. Aufgrund der niedrigen Frachtraten ist gemäß van Trooijen die Integrität der Versorgungsketten gefährdet. Ab 1. Mai wird Maersk Line daher im Rahmen einer generellen Frachtratenerhöhung die Rate für 20 Fuß-Standardcontainer (TEU) um 550 US-Dollar (486 Euro) steigern.
Jim Lim, Beschaffungs- und globaler Logistikmanager bei Applied Materials, pflichtete bei: „Der Tiefpunkt der extrem niedrigen Frachtraten ist durchschritten, da Europa schrittweise aus der Rezession herauskommt. Das Schlimmste ist für die Reedereien wahrscheinlich vorbei.“ Der Teufelskreis aus der großen Anzahl an Megacontainerschiff-Bestellungen und dauerhaft eingesetzter Kapazität hat gemäß van Trooijen einen Anteil an den niedrigen Frachtraten. „Der eingesetzte Überschuss an Kapazität hat zu einer niedrigeren Nutzungseffizienz geführt. Schiffe mit 95 Prozent oder gar 99 Prozent Belegung fahren kein Geld mehr ein oder verlieren sogar noch“, sagte er. Lim wies darauf hin, dass: „eine Menge Möglichkeiten im Nahbereich existieren. Ein Großteil der Fertigung wandert nach Osteuropa wie zum Beispiel Polen und Ungarn. Die Reedereien sollten also versuchen, mehr ostwärtsgehende Fracht an Land zu ziehen. Bisher wurde zu sehr auf westwärtsgehend Fracht fokussiert.“ (rup)