Brüssel. Der europäische Nutzfahrzeugmarkt hat das vergangene Jahr mit einem deutlichen Plus abgeschlossen. 2015 seien mit 2,08 Millionen Einheiten 12,4 Prozent mehr Nutzfahrzeuge (inklusive Busse) verkauft worden als ein Jahr zuvor, teilte der europäische Branchenverband ACEA am Dienstag mit. Damit ist die Branche das dritte Jahr in Folge gewachsen.
In Deutschland stieg der Absatz im abgelaufenen Jahr nur um unterdurchschnittliche 4,3 Prozent. Besonders kräftig waren die Zuwächse dagegen in Spanien (plus 36,4 Prozent), Großbritannien (plus 16,7 Prozent) und Italien (plus 13,2 Prozent).
Litauen, Rumänien und Lettland kaufen ein
Besonders stark legte die Klasse der schweren Lkw mit mehr als 16 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zu. Mit 217.866 Einheiten verkauften die europäischen Nutzfahrzeughersteller 19,4 Prozent mehr davon als im Vorjahr. Besonders stark wuchs der Markt in dieser Sparte in Litauen (plus 70,5 Prozent), Rumänien (plus 56,1 Prozent) und Lettland (41,3 Prozent). In Deutschland verkauften die Hersteller zwar nur 5,3 Prozent mehr schwere Lkw, gemessen an den Einheiten bleibt Deutschland mit rund 61.000 verkauften Fahrzeugen aber Spitzenreiter.
Der Verkauf von mittelschweren Lkw über 3,5 Tonnen legte in der EU um 16,2 Prozent zu. Auch hier wuchs der Markt in Litauen (plus 65 Prozent), Rumänien (plus 52,4 Prozent) und Lettland (38,2 Prozent) stark. Der deutsche Markt entwickelte sich mit 4,4 Prozent zwar nur unterdurchschnittlich, mit 90.000 verkauften Einheiten kauften die Deutschen aber zahlenmäßig die meisten mittelschweren Lkw.
Ein anderes Bild zeigt sich bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen. Am stärksten wuchs der Markt für Transporter und Vans in Irland (plus 41,8 Prozent), Spanien (plus 36,1 Prozent) und Tschechien (30,1 Prozent). In absoluten Zahlen führt aber Frankreich mit 377.738 verkauften Einheiten den Markt an. (ks)