Brüssel. Die europäischen Dachverbände der Bahn- und Schieneninfrastrukturunternehmen (CER) sowie der Stromindustrie (Eurelectric) haben sich in einem gemeinsamen Positionspapier für Strom als Treibstoff der Zukunft ausgesprochen. Die Transportketten könnten schon in wenigen Jahren bei entsprechender Förderung komplett von Fahrzeugen ausgeführt werden, die mit Strom angetrieben werden. Ein solcher Transport wäre umweltfreundlich und multimodal. Damit entspreche er den Zielen, die die EU-Kommission in ihrem Weißbuch für die Zukunft des Verkehrs in Europa formuliert habe. Sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr sollte diese Komplett-Umstellung auf Strom erfolgen.
Als Treibstoff der Zukunft biete Strom gegenüber anderen Alternativen den Vorteil, dass große Teile der Infrastruktur schon vorhanden seien. Stromleitungen würden ganz Europa durchziehen. „Nur die öffentlichen Tankstationen müssten noch entwickelt und zur Verfügung gestellt werden", heißt es in der Stellungnahme der beiden Verbände.
Die Autoindustrie habe in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei den Elektromotoren erreicht. Eine auf Strom umgestellte Transportkette könne durch ein Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsträger funktionieren. Mit Eisenbahnen und anderen Schienenfahrzeuge könnten Mittel- und Langdistanzen bewältigt werden, für die Kurzverkehre, vor allem in Innenstädten und Ballungszentren, könnten Elektroautos die Fahrten ausführen.
„Wir rufen zu gemeinschaftlichen Lösungen über Sektorgrenzen hinweg auf mit dem Ziel, multimodale Tür-zu-Tür-Transporte mit elektronischen Fahrzeugen zu verwirklichen", lässt sich der zum Ende des Jahres scheidende CER-Chef Johannes Ludewig zitieren. „Ich rufe die Vertreter anderer Verkehrs- und Energiesektoren dazu auf, unserer Allianz beizutreten, um die Visionen für Europas Verkehr in konkrete Maßnahmen umzusetzen", so Eurelectric-Generaldirektor Hand ten Berge. Nächste Woche will die EU-Kommission ihre bis 2050 reichenden Planungen für den europäischen Energiesektor veröffentlichen. (kw)