Frankfurt. Die arabische Linie Etihad Airways zieht ihre Frachter vom Standort Frankfurt-Hahn zurück. Ab dem heutigen Dienstag landen diese nach Informationen der VerkehrsRundschau stattdessen ausschließlich auf dem Frankfurter Rhein/Main-Airport. Es handelt sich um vier Umläufe zwischen Abu Dhabi und der Mainmetropole pro Woche, bei denen A330F und MD-11F wechselweise eingesetzt werden. Mit dem Wechsel der Deutschland-Routen durch Etihad Cargo verliert der Hunsrück-Flughafen Hahn einen bedeutsamen Frachtkunden.
„Die Entscheidung beinhaltet eine Reihe von Vorteilen für die Kunden, etwa Zeitersparnisse, da die Sendungen nicht wie bisher von Frankfurt zum Hahn per LKW gefahren werden müssen, um von dort abzufliegen“, sagt Martin Rehs, Produktchef des Vertriebsagenten ATC Aviation Services. Die Performancedaten, Tonnagemengen und täglichen Abläufe berichtet Rehs an Michael Laschet, den Frachtchef für Deutschland von Etihad Cargo.
Derzeit betreibt Etihad Cargo eine aus sechs Einheiten bestehende Frachterflotte. Diese wird im laufenden Jahr um zwei Boeing 777F ergänzt. In Deutschland fliegt die Linie zudem die Flughäfen Düsseldorf, Frankfurt und München im Passagierdienst an, Frankfurt zweimal täglich, die beiden anderen Ziele einmal pro Tag. Zusammen ergibt sich dadurch eine wöchentliche Transportkapazität von rund 800 Tonnen auf allen Umläufen von und nach Deutschland, die in den Unterflurkammern der Passagierflieger mitgenommen werden können.
Wie aus französischen Quellen zu erfahren ist, bemüht sich die Golf-Airline um einen finanziellen Einstieg bei Alitalia. Auch ist sie in konkreten Verhandlungen mit der indischen Jet Airways über eine Minderheitsbeteiligung. Etihad hält bereits Anteile an Air Berlin, Air Lingus, Air Seychelles und Virgin Australia. (hs)