Frankfurt/Main. Nach einem wirklichen Horrorjahr zieht die Lufthansa an diesem Donnerstag (17. März) Bilanz für 2015. Trotz einschneidender Ereignisse wie dem Absturz von Germanwings-Flug 4U9525 mit 150 Toten und einer Reihe von Streiks des fliegenden Personals kann der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr voraussichtlich einen stattlichen Gewinn vorweisen. Das Management hat einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) zwischen 1,75 und 1,95 Milliarden Euro (2014: 1,17 Mrd Euro) angekündigt, in dem allerdings die Streikkosten des letzten Quartals nicht einberechnet sind.
Unter dem Strich wird damit wohl der Rekordgewinn von 1,66 Milliarden Euro von 2007 zwar verfehlt, aber das Mini-Ergebnis von 55 Millionen Euro aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Analysten gehen von einem Netto-Gewinn von rund 1,5 Milliarden Euro aus. Der Umsatz von zuletzt 30,0 Milliarden Euro sollte ebenfalls deutlich zulegen, bis einschließlich September lagen die Erlöse 7,4 Prozent im Plus.
Im Tarifkonflikt mit dem Personal hat Lufthansa-Chef Spohr gegen zunächst entschlossenen Widerstand der Gewerkschaften durchaus Erfolge vorzuweisen. So haben mit dem Bodenpersonal und den Flugbegleitern die beiden größten Berufsgruppen die verlangte Umstellung des Betriebsrentensystems grundsätzlich akzeptiert. Lufthansa trägt für die Beschäftigten nicht mehr das Zinsrisiko, sondern zahlt nur noch einen fest definierten Beitrag. Offen ist aber immer noch der Konflikt mit den Piloten, der bislang zu 13 Streiks geführt hat. (dpa)