Interview: "Es geht um Glaubwürdigkeit"

Welche Maßnahmen bilden die Basis einer Imageverbesserung? Uwe Berndt: Nur versprechen, was man halten kann. Und immer halten, was man verspricht: Diese beiden Grundgesetze des Markenmanagements thronen unverrückbar über allen Konzepten und Kampagnen. Es geht um Glaubwürdigkeit nach innen und außen - und um Authentizität, also Echtheit. Wer sich oder sein Unternehmen verstellt oder verrenkt, um gut dazustehen, wird über kurz oder lang Schiffbruch erleiden. Eine nachhaltige Image-Verbesserung kann nur über eine verbesserte Qualität der Leistung und durch gelebte Kundenorientierung in allen Unternehmensbereichen erreicht werden. Es genügt eben nicht, wenn Vertrieb und Customer Service, freudig unterstützt von der Marketing-Abteilung, das Blaue vom Himmel versprechen und die Leistungszusagen im Tagesgeschäft nicht eingehalten werden. Wie kann Öffentlichkeitsarbeit dabei unterstützen? Professionelle Public Relations (PR) stellt Themen, Produkte und Personen ins mediale Schaufenster und leuchtet sie zielgruppengerecht aus. Wichtig ist, die relevanten Interessenten und Empfänger, die sogenannten Stakeholder, zu identifizieren und ihre Informationsbedürfnisse zu kennen. PR steht an der Spitze der Kommunikationspyramide, weil sie strategisch ausgerichtet ist, langfristig wirkt und nach innen und außen strahlt. Die Öffentlichkeitsarbeit übersetzt und transferiert, sie klärt auf. Aber PR macht aus schlechten Informationen keine guten. Welche Rolle spielt das Internet? Ohne digitale Ausrichtung ist PR heute wirkungslos. Alles ist mit allem, jeder mit jedem vernetzt und verbunden. Die PR-Arbeit muss auf allen Kanälen senden - auch auf den digitalen. Dabei ist "Content King": Es geht zuerst um Inhalte und Botschaften, erst dann um Formate und Kanäle. Gerade hier hat der Logistik-Mittelstand sehr viel Nachholbedarf.