Erste Sonnenstrahlen über Waltrop

Viel hat sich getan, seit Klaus Peter Strautmann das Ruder bei Langendorf übernahm. Zeit, sich einmal den Betrieb in Waltrop anzusehen und bei der Gelegenheit exemplarisch zwei Produkte aus der aktuellen Fertigung näher zu betrachten: einen Innenlader in Diensten der Universal Transport GmbH und eine 6350 Kilo schwere Thermomulde, die ohne Zusatzausstattungen 200 Kilo leichter wäre. Das Duo eint das Dauerthema Gewicht, das beim Innenlader durch die Komplett-Alulösung von Meierling wieder Auftrieb bekam. Tatsächlich fand man bei Langendorf in der aktuellsten Flatliner-Version gegenüber dem Vorgänger 350 Kilogramm. Beide Trailer punkten mit sauberen Schweißnähten, die auf Fallnähte verzichten. Die mag Strautmann ebenso wenig wie einen dünnen Lackauftrag an den Kanten: Entsprechend setzt er nach dem Strahlen auf eine ordentliche Hohlraumversiegelung und in der noch jungen Lackierkabine auf einen 2x2K-Lack, der elektrostatisch aufgeladen wird. Lohn der Mühe ist eine gute Kantenabdeckung, an der die vergleichsweise dicke Lackschicht auffällt. Man sieht tatsächlich, dass Strautmann neben der Stabilität auch auf hohe optische Qualität großen Wert legt. An den Konstruktionen selbst änderte man Details - ohne die als solide erwiesene Grundstruktur anzutasten. Bei der Rückwand sorgt das neue Design mit einem Kreuzverbund auf die Krafteinleitungspunkte und einem stufenlosen Türfeststeller für mehr Stabilität und eine bessere Bedienbarkeit. Dazu kommt die Möglichkeit, eine Leerpalette mehr mitzunehmen als bei den Marktbegleitern. Die Bedienung der Hydraulik-Komponenten wurde mit neuen Bedientasten vereinfacht. Optisch sofort sichtbar sind die neuen schicken und reparaturfreundlichen Seitenverkleidungen. Dabei wurden auch die Radhausverkleidungen neu konstruiert, um Sprühnebel zu vermindern. Außerdem eliminierten die Konstrukteure dabei Ecken, in denen sich Wasser sammeln konnte, was der Korrosionsvermeidung dient sowie die Dichtigkeit gegenüber dem Innenraum/Chassis noch mal erhöht. Optional gibt es jetzt eine LED-Beleuchtung. Schaltdetails in der Elektrik und Hydraulik wurden neu angepasst: In dem Zuge verbesserte man den Kabelbaum. Der wurde in eigens dafür geschaffenen Kanälen neu verlegt. Andere Ventile und Steuerblöcke sollen die Ausfallsicherheit weiter erhöhen. Damit lässt sich der Innenlader auch sensibler bedienen und im Reparaturfall soll man sich leichter tun. Dafür schufen die Konstrukteure größere Leitungsdurchgänge und direktere Zugriffsmöglichkeiten. Auch das Pumpenaggregat ist jetzt besser zugänglich. Die Stützfüße positionierte man für eine noch bessere Kraftaufnahme neu und spendierte ihnen einen in der Grundplatte integrierten Griff. In Summe gibt sich die jüngste Version also bedien- und wartungsfreundlicher denn je: Absenken, Heckportal öffnen, Bratzen öffnen und der Trailer kann unter dem Rack abgezogen werden. Anschließend die Bratzen in Ruheposition legen, das Heck wieder "vergattern", um die Torsion im Trailer zu minimieren, anheben und es kann weitergehen. Dabei kann man den Innenlader komplett vom Boden aus bedienen. Im Schadensfall separat tauschbar Als Zweites fährt die Thermomulde vor: Auch hier fallen Schweißnähte und Lackierung positiv auf. Wie bei Schwarzmüller verkleidet man die Außenseite mit einzelnen Segmenten, die im Schadensfall separat getauscht werden können. Einen Stock tiefer punktet der Kippsattel mit einem soliden Rahmen, der allerdings sowohl auf einen gewichtssparenden Einzug vorn als auch auf eine aufwendige Anti-Torsionsfaltarbeit am Heck verzichtet. Die soliden Muldenauflagen sind von außen auf das obere T-Trägerstück angeschraubt, was im Falle eines Falles den Tausch erleichtert. Generell schraubt Langendorf so viel wie nur möglich. Beim Achslift setzen die Waltroper auf eine eigene Version und haben nach wie vor Fertigerbremse und Absenkautomatik baulich voneinander getrennt. Der Kippwinkel beträgt üppige 52 Grad, kann aber vor Ort auch nach Kundenwunsch angepasst werden. Bei den Pressen setzt man in Waltrop in der Regel auf Edbro oder Hyva. Diese umgibt ein großer Balkon, bei dem "Geländer" und Stufen ebenfalls geschraubt sind. Das ermöglicht auch ein leichtes Verlegen des Aufstieges von rechts nach links wie beim Vorführer und ist ein gutes Beispiel für Langendorfs neuen, flexiblen Baukasten. Da der "Balkon" ziemlich hoch montiert wurde, kommt man einigermaßen gut an die darunterliegenden Strom- und Luftkabel, wenn man den Zug verbinden möchte. Die Wahlmöglichkeiten bleiben riesig Die Verkabelung von Luft und Strom führt man in Waltrop so lange wie möglich an den Längsträgern entlang und lässt sie erst bei Bedarf nach unten abbiegen. Ebenso wie Mulde und Balkon bleibt auch die Beleuchtung weiterhin Sache des Kunden: Standard sind Mehrkammerleuchten mit herkömmlichen Glühmitteln, optional gibt es aber auch die runden Dreikammer-Rücklichter oder LED. Die werden in jedem Fall durch ein Abdeckblech geschützt. Wo andere Hersteller das Heck mittlerweile etwas aufräumen und Teile der Zusatzbeleuchtung wie Rückfahrscheinwerfer oder Nebelleuchten ins Abschlussblech integrieren, schraubt Langendorf das alles nach Kundenwunsch dazu. Die Kunden honorieren das - und fragen auch wieder verstärkt nach Tiefladern. Auch hier möchte Langendorf noch eine Schippe nachlegen: Wie gesagt, es hat sich viel getan in Waltrop - und bis zur Bauma 2016 dürfte das noch mehr sein! Hintergrund Das große neue Dreimaldrei der Langendorf-Fertigung Auf einem mehr oder weniger dreieckigen Grundstück fertigt Langendorf drei Produktlinien: Kipper, Tief- und Innenlader. Erstere machen stückzahlenseitig den Großteil des Programmes aus. Mit der Umstellung der Fertigung auf eine "Fließtaktung" geht die Erneuerung des Maschinenparks, der Oberflächenbeschichtung und der Vorfertigung einher (siehe auch Interview). Dabei hat Strautmann auch die Montagelinien der drei Produktbereiche getrennt. Generell fasst er die weiteren geplanten Änderungen unter den Themen "Standardisierung" und "Automatisierung" zusammen. Erstere betrifft einen neu aufgesetzten, multifunktionalen Baukasten. Letztere betrifft vor allem die Vorfertigung mit Dreheinrichtungen und Schweißrobotern in der Muldenfertigung. Auch die Oberflächenbeschichtung wurde neu aufgesetzt. Wünsche nach einer KTL-Beschichtung respektive der Kombi KTL plus Pulver erfüllt Strautmann mit einem externen Partner, während Zink wegen der hohen Oberflächenspannung nur für Anbauteile genutzt wird. Die neue Lackieranlage soll den Farbverlust um dreißig Prozent reduzieren. Gleichzeitig hilft sie, den Output optional auch kurzfristig erhöhen zu können. gs

Batteriehersteller: Northvolt beantragt Gläubigerschutz

Deutsche Wirtschaft wächst im dritten Quartal minimal

Autobahnen: A565 bei Bonn wird bis Dienstag gesperrt

DKV Mobility und MFG: Neue Partnerschaft für ultraschnelles Laden in Großbritannien

KEYOU bringt schweren Wasserstoff-Lkw auf den Markt

Alle Schlagzeilen

Erste Sonnenstrahlen über Waltrop

HASHTAG

#Trailer

Wo nur Zeit zählt!

Der Weg zur Nummer 3

Mit Alternativtechnik schwerer

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Bund und Länder fördern Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

Fiege baut Logistikzentrum bei Leipzig

STELLENANGEBOTE

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Area HR Business Partner

WEITERLESEN

NEWSLETTER