Paris. Getlink, der Betreiber des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal zwischen Frankreich und England und von Bahnfrachtverbindungen, hat das letzte Geschäftsjahr mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro abgeschlossen. Das Unternehmen erreichte knapp 1,1 Milliarden und übertraf damit den Vorjahreswert um fünf Prozent. Das vormals unter Eurotunnel geführte Unternehmen verzeichnet Umsatzzuwächse regelmäßig seit neun Jahren.
Auf den Tunnelverkehr entfielen im Vorjahr fast 89 Prozent, der Anstieg lag 2018 bei plus fünf Prozent. Die Shuttle-Aktivitäten mit Pkw- und Lkw-Transporten per Schiene waren am Umsatz mit 636,4 Millionen Euro (plus sechs Prozent bei gleichen Parametern) beteiligt. Der Pkw- ebenso wie der Lkw-Transport legten um jeweils drei Prozent zu, wogegen der Bus-Transfer stagnierte. Die Getlink-Bahnfrachttochter Europorte kam mit plus zwei Prozent auf 121 Millionen Euro Umsatz.
Die positiven Jahreszahlen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Getlink-Chef Jacques Gounon kaum noch wie früher um den jeweiligen Aktienkurs sorgt, sondern die Folgen eines Brexit. Nicht verborgen geblieben seien ihm insbesondere die Vereinbarungen, die die britische Regierung inzwischen schon mit den Ferry-Unternehmen Britanny Ferries, DFDS und Seaborne mit dem Ziel geschlossen habe, die Transportkapazitäten auf deren Schiffen zu erhöhen. Dabei sei der Frachtverkehr zwischen den Häfen Calais und Dunkerque im letzten Jahr zurück gegangen, erklärte Gounon im Vorgriff auf die für den 21. Februar angekündigte Bekanntgabe der Zahlen für 2018. (jb)