Rosenheim. Bei den Planungen für eine mögliche neue Bahntrasse im Inntal Richtung Brenner steht ein wichtiger Schritt bevor. Voraussichtlich in der nächsten Woche will die Deutsche Bahn eine konkrete Empfehlung für den Trassenverlauf vorlegen, meldet die Deutsche Presse-Agentur. Dann wird eine Vorplanung erarbeitet; die Politik entscheidet anschließend über die Umsetzung. Bürgerinitiativen stemmen sich seit Jahren gegen das Vorhaben.
Vier mögliche Trassen-Varianten
Der Brenner-Nordzulauf soll die Kapazitäten zum künftigen Brenner Basistunnel erweitern, an dem in Italien und Österreich gebaut wird. Damit sollen ab etwa 2030 mehr Güter auf die Schiene kommen. Derzeit liegen noch vier mögliche Trassen-Varianten auf dem Tisch. Aus diesen solle nach den Osterferien eine ausgewählt werden, hatte die Bahn im Januar angekündigt. Eine fünfte Variante war im Raumordnungsverfahren als nicht raumverträglich eingestuft worden. Bei den vier anderen sind für eine Raumverträglichkeit teils umfangreiche zusätzliche Maßnahmen notwendig. Dabei geht es unter anderem um Lärmschutz und die Prüfung unterirdischer Trassenverläufe, aber auch um eine teils etwas andere Gleisführung.
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hatte zuletzt den Nachweis für den Bedarf eines Neubaus angemahnt. Auch im Koalitionsvertrag sei vereinbart, dass zunächst die Erforderlichkeit einer Neubaustrecke nachgewiesen werden müsse. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte im März nach einem Treffen mit Bürgerinitiativen, allein die Infrastruktur garantiere noch keine konsequente Güterverlagerung von der Straße auf die Schiene. Die Bundespolitik müsse hier auch die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
Gegner des Projekts kritisieren unter anderem enorme Kosten, gravierende Eingriffe in die Landschaft und hohe Belastungen für Mensch und Natur. Sie favorisieren einen Ausbau mit Modernisierung der bestehenden Gleise. (dpa/mh)