Bern. Aufgrund der Corona-Pandemie sind laut dem Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) im letzten Jahr weniger Güter durch die Alpen transportiert worden als im Jahr zuvor. Im Jahr 2020 sind auf Straßen und Schiene 34,8 Millionen Tonnen Güter durch die Schweizer Alpen transportiert worden – das sind 5,5 Prozent weniger als 2019. Beim Schienengüterverkehr fiel der Rückgang dabei stärker aus als auf der Straße. Der Anteil der Bahn am Gütertransport durch die Alpen sank daher um 0,5 Prozentpunkte auf 71,9 Prozent.
Bei der Bahn reduzierte sich das Transportvolumen um 6,2 Prozent. Unterdessen durchquerten letztes Jahr 863.000 Lkw die Alpen, das sind vier Prozent weniger als 2019. Bei beiden Verkehrsträgern sei aufgrund der Lockerungen der Corona-Regeln im zweiten Halbjahr ein Nachholeffekt zu verzeichnen gewesen, wobei sich der Straßengüterverkehr rascher und deutlicher als der Schienengüterverkehr erholte. Das ist laut BAV vor allem darauf zurückzuführen, dass die Eisenbahnstrecke durch den Simplon im Sommer wegen Unterhaltsarbeiten nur eingeschränkt befahrbar war.
Durchschnittliche Lkw-Ladungsgewichte haben abgenommen
Laut BAV haben übrigens die durchschnittlichen Ladungsgewichte der Lkw von 2014 bis 2019 um sechs Prozent abgenommen, was „mit der verschärften Konkurrenz im internationalen Straßengüterverkehr“ zusammenhänge. Dies führe dazu, dass ein höherer Anteil an Leerfahrten in Kauf genommen wird, um einen Transportauftrag zu erhalten.
Der Schweizer Bundesrat und das Parlament wollen die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene weiter stärken. Zu den Maßnahmen gehören tiefere Trassenpreise und ein Sonderrabatt für lange Güterzüge, der seit Anfang 2021 gilt, sowie Anpassungen bei der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe per Mitte 2021. (tb)