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Emissionshandel für den Straßentransport brächte kaum etwas

29.10.2014 10:32 Uhr
Emissionshandel für den Straßentransport brächte kaum etwas
Der Straßenverkehr muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten - neben gesetzlichen Grenzwerten für die CO2-Emissionen wäre auch der Emissionshandel eine Option
© Foto: Picture Alliance/AP/Martin Meissner

Theoretisch könnten EU-Mitgliedstaaten auch den Straßenverkehr in ein Emissionshandelssystem einbeziehen. Die Lenkungswirkung wäre gering, zeigt eine Studie.

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Brüssel. Die EU will ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um „mindestens 40 Prozent“ reduzieren. Darauf haben sich die Regierungschefs der Union in der vergangenen Woche verständigt. Dazu soll auch der Verkehr einen angemessenen Beitrag leisten. In den letzten Jahren, in denen die Industrie ihre Emissionen bereits um fast ein Fünftel gesenkt hat, sind die Emissionen des Straßen-, vor allem aber des Luftverkehrs weiter gestiegen.

Die Regierungschefs der EU haben deswegen noch einmal darauf hingewiesen, dass die Mitgliedstaaten den Verkehr in den Emissionshandel (ETS) einbeziehen können. Diese Möglichkeit besteht bereits nach den geltenden Vorschriften der EU, aber kein Mitgliedstaat hat bislang davon Gebrauch gemacht. Nach 2030 bekommen die Regierungen dafür jedoch einen zusätzlichen Anreiz. Von 2020 bis 2030 muss die Industrie, die bereits jetzt vom ETS erfasst wird, ihre Emissionen um 43 Prozent reduzieren, alle anderen Sektoren (Non-ETS) um 30 Prozent. Die Mitgliedstaaten erhalten jedoch eine „Flexibilität“, um das ETS auf Non-ETS-Sektoren auszudehnen. Für den Verkehr ist das eine interessante Option, wenn der bisherige ETS-Sektor seine Emissionen stärker senken kann als 43 Prozent. Dann würden Emissionssteigerungen des Verkehrs – oder von Teilen des Verkehrs – nicht im Non-ETS-Sektor zu Buche schlagen.

Das Institut Cambridge Econometrics hat untersucht, welche Auswirkungen eine Einbeziehung des Verkehrs in den Emissionshandel hätte. Der Effekt des Emissionshandels auf den Benzinpreis hängt davon ab, wie teuer die Emissionsrechte sind, die die Mineralölgesellschaften bezahlen müssten. Die Studie untersuchte drei Szenarien:

  • Anstieg des Preises von gegenwärtig rund 5 Euro je Tonne CO2 auf knapp 20 Euro,
  • Verdoppelung des Preises auf 10 Euro,
  • Verknappung der Emissionsrechte und Preisanstieg auf über 200 Euro.

In den ersten beiden Szenarien würde der Preis für Benzin und Diesel nur um wenige Cent steigen, nur im dritten Szenario käme es zu einem signifikanten Preisschub von 38 Prozent. Nur in diesem Szenario würden die CO2-Emissionen deutlich um 23 Prozent zurückgehen. Das wäre nach Ansicht der Autoren aber weniger, als durch eine strengere Regulierung der PKW erreicht würde. Durch eine deutliche Senkung der Emissionen für neue PKW auf 60 Gramm pro Kilometer bis 2030, das ist weniger als die Hälfte des heutigen Ausstoßes, würden die CO2-Emissionen um 26 Prozent sinken. (tw)

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