Alzenau. Der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (Elvis) verklagt den Lkw-Hersteller Daimler wegen verbotener Kartellabsprachen auf Schadensersatz in Höhe von 90 Millionen Euro nebst 86 Millionen Euro Zinsen. Die über 600.000 Seiten starke Klageschrift wurde jetzt beim Landgericht Stuttgart eingereicht. Aufgrund des hohen Streitwerts erwartet Elvis, dass Daimler die anderen Mitglieder des Lkw-Kartells im Wege der Streitverkündung in das Verfahren hineinzieht.
Die Elvis-Mitglieder hatten zwischen Januar 1997 und Januar 2011 Fahrgestelle und Sattelzugmaschinen von Daimler, MAN, Renault, Iveco, DAF, Scania oder Volvo erworben. In Summe handelt es sich um 16.600 Lkw, deren Kaufpreis nach Ansicht von Elvis teilweise jeweils um mehr als 10.000 Euro überteuert war.
Elvis hat für das Verfahren die Themis Schaden GmbH gegründet, an die die 310 kleinen und mittelständischen Frachtführer ihre Ansprüche abgetreten haben. Dieses Vorgehen erlaube die Durchsetzung der Ansprüche in einer einzigen Klage. Anwaltlich vertreten wird die Kooperation von der Kanzlei Arnecke Sibeth.
Um das finanzielle Risiko für ihre Partner zu minimieren, hat Elvis einen Prozessfinanzierer ins Boot geholt. Er übernimmt sämtliche Kosten, die in direktem Zusammenhang mit der Klage stehen. Im Gegenzug erhält er im Erfolgsfall eine Provision.
Mit einem Urteil ist in diesem Fall nicht vor Mitte/Ende 2019 zu rechnen. (eh/ag)