Hamburg. Der Hamburger Hafen kommt wegen der Verzögerungen bei der Fahrrinnenanpassung der Elbe immer stärker unter Druck. Patrick Won, Europa-Chef der koreanischen Linienreederei Hanjin Shipping, erklärte in der vergangenen Woche auf einer Schifffahrtskonferenz in Hamburg, es sei unter anderem aus Gründen der seeseitigen Erreichbarkeit für seine Kunden teurer, den Hamburger Hafen zu nutzen als andere Hafenalternativen. Es könne sein, dass Hanjiin Hamburg in absehbarer Zeit seltener anlaufen würde. Wons Wort hat Gewicht. Hanjin ist Mitglied von CHYKE, einer der weltweit wichtigsten Reederallianzen.
Für die Elbvertiefung sind im Haushaltsentwurf 2014 Investitionsausgaben des Bundes in Höhe von 248 Millionen Euro veranschlagt. Dies hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag erklärt. Dies entspräche dem Preisstand von 2005. Preissteigerungen und notwendige Planänderungen würden sich voraussichtlich auf die Investitionsausgaben auswirken, heißt es weiter. Eine belastbare neue Ausgabenermittlung sei derzeit jedoch nicht möglich.
Hintergrund ist das laufende Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, in dem mehrere Naturschutzorganisationen gegen die Fahrrinnenanpassung klagen. Obsiegt Hamburg vor dem Gericht müssten die Arbeiten erst angeschoben und ausgeschrieben werden. Die Baggerarbeiten würden nach Einschätzung der Bundesregierung insgesamt voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen. Eine Prognose zu Beginn des Ausbaus könne derzeit nicht gegeben werden. (hel)