Düsseldorf. Laut der aktuellen Umfrage des Handeslverbands Deutschland (HDE) unter 1200 Unternehmen aller Größen, Branchen und Standorte hat sich die Gewinnsituation vieler Handelsbetriebe in den letzten Monaten verschlechtert. "Vor allem die immer weiter steigenden Energiekosten belasten die Unternehmen", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Jeder fünfte Händler sehe wegen steigender Strompreise Arbeitsplätze in Gefahr. Die nächste Bundesregierung müsse deshalb ein neues Konzept für eine bezahlbare Energiewende vorlegen. "Das EEG ist in dieser Form nicht zukunftsfähig", so Genth. Es sei nicht hinnehmbar, dass Privathaushalte und nicht privilegierte Unternehmen die Förderung von Industrien über die EEG-Umlage mitfinanzieren müssten.
Für das gesamte Jahr erwartet der HDE im deutschen Einzelhandel ein nominales Umsatzplus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die aktuelle HDE-Umfrage macht deutlich, dass die Händler insgesamt verhalten optimistisch in die Zukunft schauen. 54 Prozent der Betriebe erwarten eine stabile oder bessere Entwicklung. Dagegen gehen 46 Prozent der Unternehmen für die nächsten Monate von einer Verschlechterung ihrer Lage aus. "Neben dem Chaos bei der Energiewende hat die Debatte um die Kosten der Euro-Krise und die Einführung einer Vermögensteuer die Stimmung eingetrübt", so Genth.
In den ersten sieben Monaten des Jahres blieben die Umsätze im Einzelhandel trotz der steigenden Verunsicherung mit einem nominalen Plus von 1,1 Prozent insgesamt stabil. "Es zeichnet sich ab, dass der Einzelhandel 2013 das vierte Jahr in Folge ein nominales Umsatzplus erreichen wird. Das ist eine bemerkenswerte Serie, die die stabilisierende Wirkung der Branche für die deutsche Volkswirtschaft deutlich macht", so Genth weiter. Dabei sieht es in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich aus: Gut lief es in diesem Jahr bisher besonders im Lebensmittel- und im Online-Handel. Der Textilhandel dagegen litt unter dem verregneten Frühjahr. (dpa)