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Eine Million Staukilometer im Jahr 2014

13.02.2015 09:19 Uhr
Eine Million Staukilometer im Jahr 2014
Immer wieder kommt es auf deutschen Straßen zu Staus
© Foto: Picture Alliance/dpa/Bodo Marks

Fast eine halbe Million Mal stand der Verkehr auf Deutschlands Autobahnen laut ADAC im vergangenen Jahr still - ein neuer Rekord.

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München. Im vergangenen Jahr gab es laut ADAC 475.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 980.000 Kilometern. Das sei ein neuer Rekord, teilt der Autoclub am Freitag in München mit. Insgesamt summierten sich die gemeldeten Staus auf eine Dauer von 285.000 Stunden - umgerechnet mehr als 32 Jahre.

Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Staus und der Staukilometer um etwa 15 Prozent zu. Die Zahl der gefahrenen Kilometer stieg aber nur um 2,5 Prozent. Der Transitverkehr und der Individualverkehr nähmen weiter zu, sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. „Wir haben schon einen gewissen Verkehrszuwachs, aber bei den Staumeldungen haben wir großen Sprünge, die sich nie und nimmer dadurch erklären lassen.“ Die Steigerung bei den Staudaten gehe vor allem auf die genauere Erfassung der Verkehrslage zurück.

Es gebe Stauscanner, die über GPS die Handydaten von Autofahrern registrierten. Außerdem würden Reisedaten von Lkw-Flotten systematisch ausgewertet. So entstünden weitaus genauere Staubilder als früher durch Polizeimeldungen und Hubschrauberbeobachtung.

Hinsichtlich der Staukilometer lagen erneut Nordrhein-Westfalen (30 Prozent), Bayern (19 Prozent) und Baden-Württemberg (14 Prozent) an der Spitze. Auf diese drei Bundesländer entfielen somit 63 Prozent aller Staukilometer. Der Anteil am Autobahnnetz dieser drei Bundesländer liegt bei etwa 45 Prozent.

Nordrhein-Westfalen sei ein riesiger Ballungsraum mit einem dichten Netz an Autobahnen, erläuterte Hölzel. In Bayern und Baden-Württemberg rollt besonders viel Ferienverkehr Richtung Süden.

Staus vor allem am Freitag

Wenngleich gefühlt der Samstag der Stautag schlechthin ist - die Statistik ergibt ein anderes Bild. „Der Freitag ist über das Jahr gesehen am meisten betroffen. Denn da gibt es Pendlerverkehr und Wochenendheimfahrer“, sagt Hölzel. Der Samstag sei im Jahresschnitt sogar der stauärmste Tag. In den Ferienmonaten könne das natürlich anders aussehen.

Die Auswertung zeige einmal mehr, dass das deutsche Autobahnnetz an Kapazitätsgrenzen stoße, erläuterte der ADAC. Der Straßenbau hänge den Vorgaben hinterher. Von 2200 Autobahn-Kilometern, die laut Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen zwischen 2001 und 2015 vordringlich ausgebaut werden sollten, sei bis Ende 2014 nur die Hälfte realisiert worden. Bei der Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans müsse neben der Sanierung und dem Erhalt des Autobahnnetzes ein Schwerpunkt auf der Engpassbeseitigung liegen. (dpa)

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KOMMENTARE


Bert TheAce

31.03.2015 - 19:37 Uhr

Der Bundesverkehrswegeplan wurde geschaffen, um unser Verkehrsnetz ökologisch und ökonomisch zu optimieren. In den vergangenen 25 Jahren hat sich das Verkehrsaufkommen mehr als verdoppelt. Die aktuelle Stausituation auf unseren Autobahnen zeigt, daß ein enormer Nachholbedarf an neuen 'Entlastungs-Autobahnen' besteht. Statt unser Verkehrsnetz auszubauen, werden die von den Autofahrern jährlich zur Verfügung gestellten verkehrsbedingten Abgaben von über 55 Mia. Euro nur zu etwa einem Drittel zweckentsprechend verwendet. Dies führt u. a. zu enorm gesteigerten Abgasemissionen im Stop- and Go- Verkehr und zu grossen wirtschaftlichen Schäden für die betroffenen Verkehrsteilnehmer. Diese Politik ist ökologisch und ökonomisch verheerend und muß rasch geändert werden!


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