Transport Logistic: Editorial: Optimismus an der Tagesordnung

Beste Stimmung in München. Während der Messe Transport Logistic verströmten Aussteller und Besucher zumeist gute Laune und vermeldeten positive Entwicklungen. Zwar meldete sich während der Messetage mit der Causa Mindestlohn auch wiederholt ein Schmerzthema zu Wort, der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Schlagworte wie strategische Allianzen, vertikale Kooperationen, horizontale Partnerschaften waren in Meldungen der Aussteller regelmäßig zu hören. Man feierte die neuen Verbindungen, von denen sich die Unternehmen bessere Zukunftschancen und ein effizienteres Wirtschaften versprechen (siehe Seite 28). Und dies hat die Logistikwirtschaft dringend nötig. Denn betrachtet man einige Daten, möchte man die gute Laune fast als trügerisch bezeichnen. Beispiel Digitalisierung. Noch sieht es hier trübe aus in der Branche, noch beherrschen analoge Prozesse die Szene. Im Abspann der Messe stellte Lufthansa Consulting fest: Auch der Kundenservice nutze das Potenzial der Digitalisierung nicht. Von der mangelnden Digitalisierung ebenfalls betroffen ist die Intermodalität, die laut der Berater noch in den Kinderschuhen steckt. Überall noch Luft nach oben. Enormer Preisdruck Auch wirtschaftlich ist in der Branche nicht alles glänzend. Niedrige Preise sind immer noch an der Tagesordnung. Dank gemäßigter Treibstoffkosten lässt das manche Unternehmen nicht mehr so leiden wie noch vor einiger Zeit. Doch was, wenn das Öl wieder teurer wird? Dann wird der ohnehin hohe Wettbewerbsdruck sich weiter verschärfen. Sich als Unternehmen mit Innovationen hier abzugrenzen, fällt Betrieben in der Logistik schwer, wie eine Studie jetzt ermittelte: Nur 18 Prozent aller Neuprodukte in der Logistik sind erfolgreich. Die Unternehmen in der Logistik machen aber eines richtig: Allianzen, Partnerschaften und Kooperationen gründen. Das ist der richtige Weg. Deshalb war die gute Laune auf der Messe durchaus angebracht.