Schwieriger Transportmarkt: Editorial: Keine Feigheit vor dem Kunden

E s gibt nicht wenige, die können das Klagen aus dem Transportgewerbe nicht mehr hören: dass gegen die Billig-Konkurrenz aus dem Ausland kein Kraut gewachsen ist, dass die Frachtraten so tief in den Keller gesunken sind, da reicht das Untergeschoss schon lange nicht mehr. Und das Personal wird auch jedes Jahr teurer. Viele Pleiten, geringe Renditen Ja, da wird viel gejammert. Denjenigen, die jetzt schon die Stöpsel in den Ohren haben, seien ein paar Fakten vor die Nase respektive Augen gehalten: Je 10.000 Unternehmen meldeten in Deutschland 2016 durchschnittlich 67 Betriebe Insolvenz an. Im Transportgewerbe lag dieser Wert laut Creditreform mit 141 mehr als doppelt so hoch. Die Lage im Transportgewerbe ist für viele nicht einfach. Das Bundesamt für Güterverkehr BAG spricht von Umsatzrenditen von ein bis drei Prozent, die überwiegend im Straßengüterverkehr erzielt werden. Aber es gibt Unternehmen, die zeigen, dass man zumindest sehr gut wachsen kann, auch als kleinere Firma wie die Hnida Transport & Logistik (siehe Seite 16). Doch warum steigen die Frachtraten kaum und sind damit Renditen so gering? Darauf gibt es viele Antworten. Eine, die vom Unternehmer Christian Hnida kommt, ist bezeichnend: "Ja, die Transportunternehmen sind zu feige, Preisforderungen zu stellen." Keine Frage, es ist nicht leicht, einem wichtigen Kunden mit höheren Forderungen gegenüberzutreten. Aber es deshalb zu unterlassen, ist auch keine Lösung. Vielleicht sollte man es mit dem Schauspieler John Wayne halten, dem der Spruch zugeschrieben wird: Mut ist, wenn man Todesangst hat, aber sich trotzdem in den Sattel schwingt. Allemal besser, als zu jammern.

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