Palletways: noch schneller und effizienter

Seit der vergangenen Woche ist es offiziell: Palletways Deutschland hat in Neufahrn bei München sein nationales und internationales Regionalhub Süd eröffnet. Dafür hat die deutsche Palletways-Organisation in diesem Jahr den bisherigen Partner DSS24 übernommen. Kürzere Laufzeiten dank Regionalhub Ziel sei es, bis zu zwanzig Partner aus den Postleitzahlengebieten 8 und teilweise 7 und 9 an das Hub anzubinden, um die Laufzeiten für im süddeutschen Raum zu bewegende Sendungen zu verkürzen, kündigt Mathias Mendel, Geschäftsführer der deutschen Palletways-Gesellschaft und Mitglied im europäischen Board, in München an (siehe Interview unter www. verkehrsrundschau.de). Seit Start Anfang September seien sieben Partner an das Regionalhub Südost angeschlossen. Weitere Partner sollen in Kürze folgen. Bislang waren deren Verkehre über das Zentralhub in Knüllwald bei Kassel erfolgt. Durch das Regionalhub Süd soll das Ganze deutlich effizienter ablaufen. "Für Versender verkürzt sich durch die direkte Anbindung an das Regionalhub Süd die internationale Laufzeit in Richtung Süden um durchschnittlich einen Tag", sichert der Geschäftsführer zu. Zudem würden insbesondere Versender palettierter Fracht von und nach Österreich, Italien und Spanien von günstigeren Tarifen profitieren. Darüber hinaus soll noch in diesem Jahr zwischen Feuchtwangen und Ulm ein Regionalhub entstehen. Mittelfristig ist ein weiteres Hub zwischen Magdeburg und Hannover geplant. Strategisch richtiger Schritt nach vorne Branchenkenner bewerten die Gründung zusätzlicher Regionalhubs als strategisch richtige Entscheidung. Palletways sei nicht zuletzt deshalb in Deutschland bislang nicht ganz so erfolgreich durchgestartet, weil das Netzwerk unter anderem auch zu hohe Kosten gehabt habe. Regionalhubs wie in Neufahrn würden Palletways-Partnern helfen, ihre Kosten zu reduzieren, da sie lange Umwegverkehre zum Hub im hessischen Knüllwald vermeiden könnten. Eine Preisoffensive werde Palletways jetzt nicht starten, betont Mendel. Im Gegenteil: Aufgrund der deutlich gestiegenen Kosten - unter anderem bedingt durch Fahrermangel und knappen Laderaum - sei eine Preisanpassung unumgänglich, betont er. Ansonsten zeigte sich Mendel mengenmäßig mit der Entwicklung des Stückgutnetzes in Deutschland sehr zufrieden. So habe Palletways Deutschland im Geschäftsjahr 2016/17 (1. Juni 2016 bis 31. Mai 2017) im Vergleich zum Geschäftsvorjahr 2015/16 über 30 Prozent mehr Paletten abgewickelt und damit insgesamt 545.000 Paletten national und international, erzählt er. Wie sich Umsatz und Ertrag der Palletways-Gruppe im Geschäftsjahr 2016/17 in Deutschland entwickelt haben, sagte er nicht. Branchenkennern zufolge schreibt Palletways hierzulande aber nach wie vor rote Zahlen. Dazu befragt, äußerte sich Mendel nicht. Auch Planzahlen für das kommende Geschäftsjahr nannte er nicht und verwies auf den Mutterkonzern Imperial, der 2016 mehrheitlich Palletways übernommen hatte. Mendel betont im Gespräch aber, dass das Franchisesystem stetig wachse. So habe Palletways in Deutschland weitere Partner dazugewinnen können. Bundesweit umfasst das Netz damit derzeit 60 Netzwerkpartner mit 69 Depots. Weitere vier Partner sollen noch in diesem Herbst auf das Netz geschaltet werden, kündigt der Geschäftsführer an, ohne Namen zu nennen. Auch für das kommende Geschäftsjahr 2018/19 hat sich das Netzwerk viel vorgenommen. So plant Palletways, wie gesagt, ein weiteres Regionalhub im Raum Hannover. Außerdem werde Palletways seinen Netzwerkausbau durch die Aufschaltung weiterer Netzwerkpartner intensiv vorantreiben, führt Mendel aus. "Derzeit decken wir bundesweit rund 90 Prozent der Gesamtfläche in diesem Service ab." Außerdem plane das Netz den Ausbau seiner 24-Stunden-Zustell- und Abholgebiete. Wachstumspotenzial sieht der Geschäftsführer schlussendlich auch im B2C-Bereich, der Belieferung von Privatkunden. So plant Palletways in Deutschland Anfang 2018 zwei oder drei neue B2C-Produkte und will zudem im kommenden Jahr eine webbasierte Plattform in Deutschland starten. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Stückgut www.verkehrsrundschau.de/dossiers Daten + Fakten Das europäische Netzwerk Palletways in Zahlen Palletways wurde im Jahr 1994 in England gegründet und hat sich auf den Expressversand palettierter Güter in Westeuropa fokussiert. Das Netz ist europaweit in zwanzig Ländern tätig und umfasst insgesamt mehr als 350 Partnerbetriebe, über 400 Depots und 18 Hubs. 2016 übernahm die in Südafrika beheimatete Imperial-Gruppe 96 Prozent der Gesellschaftsanteile der Palletways Group. Palletways beförderte im Geschäftsjahr 2016/17 (1. Juni 2016 bis 31. Mai 2017) nach eigenen Angaben rund neun Millionen Paletten und damit zehn Prozent mehr als im Geschäftsvorjahr 2015/16. Umsatz- und Ertragszahlen nennt die Gruppe nicht. Für die kommenden zwei Jahre plant die Palletways-Gruppe den Zugang zu Nord- und den Ausbau von Osteuropa. Später sollen dann Griechenland, Ungarn, die früheren jugoslawischen Staaten sowie die Türkei und Russland folgen. eh

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