Berlin. Der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) geht in seinem aktualisierten Analysepapier zum Thema Brexit nach den Ereignissen der vergangenen Wochen davon aus, dass ein ungeregelter Austritt, also ein harter Brexit oder No Deal-Brexit , inzwischen die wahrscheinlichste Alternative ist. Als weniger wahrscheinliche Szenarien werden die Annahme des Austrittsabkommens mit der EU, ein zweites Referendum, Neuwahlen, die Rücknahme des Austrittsantrags oder die Nachverhandlung des Austrittsabkommens eingeschätzt.
Für den Fall eines harten Brexit müssten sich deutsche Spediteure „großen Herausforderungen“ stellen, um die Lieferketten für ihre Kunden aus Industrie und Handel im Verkehr von und mit UK aufrechtzuerhalten und weiterhin zuverlässig zu organisieren. Für logistische Prozesse bestehen die Herausforderungen laut DSLV unter anderem im Bereich des Zoll-, Außenwirtschafts- und Umsatzsteuerrechts sowie des Vertrags- und Versicherungsrechts. Vor allem aber sehe sich der grenzüberschreitende Straßengüterverkehr mit negativen Auswirkungen konfrontiert.
Laut Einschätzung des DSLV komme es bei einem ungeregelten Brexit vor allem stark darauf an, dass „die britischen Verkehrs- und Zollbehörden trotz des zu erwartenden No Deal mit den Behörden und der Wirtschaft in den übrigen EU-Mitgliedstaaten zügig, unbürokratisch und verbindlich kommunizieren und Verfahren zum störungsfreien Ablauf internationaler Verkehre gegenseitig akzeptiert werden“. (tb)