Bonn. Die konstituierende Sitzung des neuen DSLV-Arbeitskreises Schienengüterverkehr/Kombinierter Verkehr („AK Schiene“) fand am Dienstag in Köln statt. In dem Arbeitskreis werden die Teilnehmer Potenzial und Zukunft des Schienengüterverkehrs aus Sicht der Spedition bewerteten, teilte der DSLV mit.
Im Rahmen der ersten Sitzung wurden verschiedenen nationale und europäische Themen diskutiert, beispielsweise der diskriminierungsfreie Zugang auf das deutsche Schienennetz, der nach Meinung des DSLV zwar de jure bestehe, aber nach wie vor wirtschaftliche Hemmnisse aufweise.
Neben den zwischenzeitlich auf Eis gelegten Plänen der Bundesnetzagentur, auch Speditionen mit eigenen Gleisanschlüssen zu regulieren, standen das Vierte Eisenbahnpaket, die europäischen Förderprogramme (CEF und Shift2Rail) und die Lage des Einzelwagenverkehrs in Europa auf der Tagesordnung der konstituierenden Sitzung. Die Bahnen seien zu sehr auf den Betrieb von Ganzzügen fixiert und hätten den Rückgang des operativ aufwändigeren Einzelwagenverkehrs mitverursacht, bedauern die Mitglieder der AK Schiene. Dies sei einer der Gründe weshalb die Bahn für Speditionen weniger attraktiv geworden ist. Wichtig sei daher die Bildung von europaweiten Netzwerken, die von Spediteuren zunehmend organisiert würden, um an zentralen Kreuzungspunkten die Auflösung und Neuordnung von Ganzzügen in Einzelwagen zu ermöglichen.
Der DSLV beklagt, dass Forderungen des Marktes nach einem Ausbau der Schieneninfrastruktur häufig ungehört verpuffen, das gleiche gelte für Innovationsleistungen von Logistikdienstleistern und privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. (diwi)