London. Laut des neusten vierteljährlichen Berichts Container Freight Trends & Outlook der britischen Agentur Drewry werden die globalen Frachtraten in diesem Jahr abermals fallen, berichtet der Londoner Loadstar. Da die Reedereien im Januar unprofitable Zwölfmonatsverträge auf den Asien-Europa-Linien zugunsten des Spotmarktes beendeten, stiegen die Frachtraten für diese Relation um rund ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Vertragsverhandlungen für die Transpazifikrouten laufen bereits und Drewry erwartet im Mai neue Abschlüsse. Die Reedereien werden laut der Agentur Zugewinne bei den Frachtraten erzielen, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen günstiger als im Vorjahr ausfallen.
Da aufgrund der US-Westküstenverstopfung für den Abbau des Rückstaus gemäß Loadstar zusätzlich rund 40 Schiffe benötigt werden, müssen bessere Frachtraten ausgehandelt werden, um die zusätzlichen Kosten auszugleichen.
Laut dem Drewry-Analysten Stijn Rubens werden die globalen Spotraten auch noch im März weiter fallen, was nichts Gutes für die gewünschte generelle Frachtratenerhöhung vom 750 bis 1000 US-Dollar (685-913 Euro) seitens der Reedereien ab 1. April auf den Asien-Europa-Routen bedeutet. Der Ausblick für den Rest des Jahres sieht ebenso wenig rosig aus – insbesondere auf den Asien-Nordeuropa- und Asien-Mittelmeer-Routen, auf denen die angebotene Kapazität um sieben Prozent bzw. 19 Prozent steigen soll. Drewry erwartet eine Einführung von 63 neuen Containerschiffen mit einer Kapazität von 10.000 TEU und mehr sowie 67 Containerschiffen mit einer Kapazität zwischen 8000 und 10.000 TEU in diesem Jahr. Daraus wird laut Rubens ein erneuter Druck auf die Frachtraten entstehen. (rup)