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Dramatische Absatzrückgänge: MAN erwartet lange Krise

30.04.2009 13:44 Uhr
Dramatische Absatzrückgänge: MAN erwartet lange Krise
Keine Besserung in Sicht: MAN-Chef Hakan Samuelsson stellt sich auf eine langanhaltende Krise ein.
© Foto: ddp

Keine Anzeichen für Besserung der Lage / Verluste im LKW-Geschäft nicht ausgeschlossen

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München. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat im ersten Quartal erneut unter dramatischen Absatzrückgängen im Lastwagengeschäft gelitten und stellt sich auf eine lange Krise ein. Derzeit sehe er keine Anzeichen für eine Besserung der Lage, sagte MAN-Chef Hakan Samuelsson am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz. Selbst ein Verlust im Lastwagengeschäft sei für das Gesamtjahr nicht auszuschließen. Etwas besser sehe es noch in den Geschäftsbereichen Turbomaschinen und Dieselmotoren aus. Insgesamt dürften Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang in diesem Jahr aber sinken. MAN werde daher wie angekündigt voraussichtlich auch im zweiten Halbjahr in Kurzarbeit gehen, sagte Samuelsson. "Wir sind in Gesprächen mit dem Betriebsrat. Ich gehe davon aus, dass wir eine Vereinbarung schließen können." Die Zahl der Schließtage dürfte sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen wie im ersten Halbjahr, wo die Produktion an insgesamt 70 Tagen ruhen soll. "Die Konjunkturdelle könnte länger dauern als angenommen", sagte der MAN-Chef. Kurzarbeit sei daher ein gutes Mittel, um Kosten zu sparen, aber gleichzeitig die festen Mitarbeiter zu halten. Bislang hat sich MAN für dieses Jahr Einsparungen in Höhe von einer halben Milliarde Euro vorgenommen. Weitere Sparmaßnahmen seien aber nicht ausgeschlossen, sagte Samuelsson. "Wir werden alles tun und sparen, wo es möglich ist." Neben den Produktionskürzungen über Kurzarbeit sehe er beispielsweise auch noch in der Verwaltung Spielraum. Überschuss halbiert, Ergebnis und Umsatz brechen ein Im ersten Quartal sank der Überschuss von 322 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 181 Millionen Euro. Dies war aber mehr als von den meisten Analysten erwartet. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach von 423 auf 100 Millionen Euro ein. Der Umsatz ging um gut ein Viertel auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Auch der Auftragseingang zeigte deutlich nach unten. Nach knapp 4,9 Milliarden Euro im Vorjahr konnte sich MAN zwischen Januar und Ende März neue Aufträge im Wert von lediglich 2,3 Milliarden Euro in die Bücher schreiben. In der Nutzfahrzeugsparte sank der Umsatz von 2,5 auf 1,6 Milliarden Euro, der Auftragseingang brach sogar von 3,5 auf 1,4 Milliarden Euro ein. Im Vergleich zum Vorquartal, als MAN zahlreiche Stornierungen verbucht hatte, sah es aber wieder etwas besser aus. Waren zwischen Oktober und Dezember 2008 wegen rund 7.000 Stornierungen unterm Strich gerade einmal 360 Lastwagen-Bestellungen geblieben, waren es im ersten Quartal wieder knapp 9.400. Dies sei aber nach wie vor ein niedriges Niveau und kein Anzeichen für eine Besserung der Lage, warnte Samuelsson. Operativ übersprangen die Münchner im Lastwagengeschäft mit fünf Millionen Euro noch knapp die Gewinnschwelle. Konkurrent Daimler hatte im ersten Quartal in seiner Lkw-Sparte einen Verlust von 142 Millionen eingefahren. Im Geschäft mit Dieselmotoren blieben Umsatz und Ergebnis nahezu stabil, der Bereich Turbomaschinen schaffte sogar ein leichtes Umsatz- und Gewinnplus. Allerdings zeigte auch hier der Auftragseingang nach unten. Im Jahresverlauf hoffe er besonders bei großen Dieselmotoren für Kraftwerke aber noch auf Aufträge, so dass beide Bereiche das Jahr mit einem weitgehend stabilen Ergebnis abschließen dürften, sagte Samuelsson. Die Börse reagierte am Donnerstag trotz der trüben Aussichten erfreut. Am späten Vormittag stand die MAN-Aktie 4,3 Prozent im Plus bei 47,86 Euro. (dpa)

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