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MAN stimmt Aktionäre auf schwieriges Jahr ein

03.04.2009 17:46 Uhr
MAN stimmt Aktionäre auf schwieriges Jahr ein
© Foto: ddp

Sparprogramm über halbe Milliarde Euro aufgelegt / Keine Stellenstreichungen geplant / Umwandlung in SE gebilligt

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München. MAN-Chef Hakan Samuelsson hat die Aktionäre des Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzerns auf ein hartes Geschäftsjahr eingestimmt. „Der Ausblick auf 2009 ist weiter unsicher. Klar ist aber, dass es ein sehr schwieriges Jahr sein wird“, sagte Samuelsson am Freitag auf der Hauptversammlung in München. Daher will der Konzern nun ein Sparprogramm über eine halbe Milliarde Euro durchdrücken. Stellenstreichungen beim Stammpersonal sind weiter nicht geplant. Besonders auf dem zuletzt arg gebeutelten Lastwagenmarkt sei nach wie vor keine schnelle Besserung in Sicht, sagte Samuelsson. Ende 2008 war der Auftragseingang im Nutzfahrzeuggeschäft um mehr als zwei Drittel eingebrochen. „Wir sehen derzeit noch keine Trendwende.“ Wachstumschancen rechnet sich das Unternehmen vor allem auf den Märkten in Osteuropa, Indien, China und Brasilien aus. Erst vor kurzem hatte MAN das brasilianische Lkw-Geschäft von Volkswagen in Südamerika übernommen. Besser sehe es derzeit im Geschäft mit Dieselmotoren und Turbomaschinen aus, sagte Samuelsson. Hier sei die Auftragslage stabiler. Umsatz und Ergebnis dürften sich zumindest in diesen Sparten 2009 etwa auf Vorjahresniveau bewegen. Der Bereich MAN Diesel konnte im vergangenen Jahr bei Erlösen von drei Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von knapp 400 Millionen Euro einfahren. MAN Turbo erwirtschaftete 1,4 Milliarden Umsatz und knapp 150 Millionen Euro Gewinn. 1,2 Milliarden Euro Verdienst MAN macht allerdings mit gut 10 Milliarden Euro rund drei Viertel seines Umsatzes im Nutzfahrzeuggeschäft. Der Gesamtkonzern steigerte seine Erlöse 2008 um sechs Prozent auf knapp 15 Milliarden Euro, verdiente operativ 1,7 Milliarden Euro und unterm Strich 1,2 Milliarden Euro. Um die Krise zu überstehen, will MAN die Kosten in diesem Jahr um eine halbe Milliarde Euro drücken. Dafür werden einzelne Investitionen auf den Prüfstand gestellt. „Aber als Technologieunternehmen können wir es uns nicht leisten, unreflektiert und überzogen zu reagieren“, sagte Samuelsson. Außerdem will MAN im Lastwagengeschäft die Zahl der zuletzt 2200 Leiharbeiter weiter senken und befristete Verträge auslaufen lassen, ohne neue Mitarbeiter einzustellen. Ihre Stammbelegschaft von knapp 50.000 wollen die Münchner halten. Dafür werden Zeitkonten und Kurzarbeit genutzt. Niedrige Dividende in der Kritik Die Aktionäre bewerteten die Arbeit Samuelssons und seiner Kollegen positiv. „Dass man bei MAN insgesamt auf dem richtigen Weg ist, wird von uns nicht angezweifelt“, sagte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Kritik kam vor allem für die niedrigere Dividende. Je Aktie will MAN für 2008 zwei Euro zahlen. Im Vorjahr waren es noch 3,15 Euro gewesen. „Das Geschäftsjahr 2008 hat uns noch einmal richtig Freude gemacht, aber mit der Senkung der Dividende haben Sie uns einen Teil dieser Freude wieder genommen“, sagte Willi Bender von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Die geplante Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) wurde mit fast 99 Prozent der Stimmen gebilligt. Mitte Februar hatten sich MAN und die Arbeitnehmervertreter über die künftige Zusammensetzung des Aufsichtsrates geeinigt. Demnach sollen es nicht mehr 20 Mitglieder wie bisher sein, sondern nur noch 16. Neben VW- Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch gehören dem Gremium unter anderem auch Audi-Chef Rupert Stadler sowie ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz an. (dpa)

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