Düsseldorf/München. Der Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller MAN will den vor kurzem erworbenen Standort in Brasilien ausbauen. In den kommenden fünf Jahren würden dort 330 Millionen Euro investiert, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts". "Die Entscheidung wurde noch von Volkswagen getroffen. Wir werden das weiterführen." MAN hatte das Werk Ende 2008 von seinem Großaktionär Volkswagen übernommen. Laut "Handelsblatt" will MAN in Südamerika vor allem seinen Konkurrenten Daimler angreifen und ihm dort die Marktführerschaft streitig machen. Der Münchner Konzern wolle im ersten Schritt eine neue Motorengeneration in Brasilien einführen. Dann sollen neben den VW-Trucks auch leistungsstarke MAN-LKW in Südamerika fahren. Brasilien gelte konzernintern als Testfeld einer weitreichenden Lkw- Allianz, die später auch die schwedische VW-Tochter Scania umfassen soll. VW-Chefaufseher Ferdinand Piëch wolle Aufsichtsratskreisen zufolge noch in diesem Jahr einen neuen Anlauf unternehmen, um MAN und Scania in eine enge Partnerschaft zu führen, hieß es in dem Bericht. Unter der Führung von VW soll eine Allianz entstehen, die wie bei Daimler vom Kleinwagen bis zum Schwerlaster weltweit präsent ist. Der Chef der MAN Nutzfahrzeugsparte, Anton Weinmann, hatte erst am Mittwoch auf der 5. Euroforum-Jahrestagung "Trends in der Nutzfahrzeug-Industrie" in München das Interesse an einer Allianz bekräftigt. "Die strategische Kooperation zwischen Scania und MAN macht unverändert Sinn und ich bin überzeugt, dass es zu einer stärkeren Zusammenarbeit kommen wird." VW verfügt bei MAN über eine Sperrminorität und bei Scania über die Mehrheit. VW-Patriarch Piëch ist auch Aufsichtsratschef bei MAN, VW-Chef Winterkorn Chairman bei Scania. (dpa)
Brasilien: MAN investiert 330 Millionen Euro
Millioneninvestition in den kommenden fünf Jahren / Entscheidung traf Volkswagen