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Douglas ordnet seine Logistik neu

23.01.2015 12:31 Uhr
Douglas ordnet seine Logistik neu
Er verantwortet bei Douglas die Logistik: Michael Krings
© Foto: VR/Erol Gurian

Endkunden wollen heute alles sofort – ob in der Handelsfiliale oder im Onlineshop. Wie sich Douglas dieser Anforderung stellt und was damit auf die Logistik zukommt, sagt Douglas-Logistikchef Michael Krings im Interview.

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VerkehrsRundschau: „Am Ende muss es Douglas egal sein, über welche Kanäle ein Kunde einkauft. Hauptsache, er kauft bei Douglas.“  So lautet die Zielvorgabe Ihres Unternehmensvorstands. Vor welche Herausforderungen stellt diese Mehrgleisigkeit die Logistik, die Sie bei Douglas verantworten?

Michael Krings: E-Commerce hat bei uns Ende der 90er-Jahre ganz klein angefangen. Dafür hatten wir eine eigene Geschäftseinheit gegründet. Wir haben neben dem stationären Geschäft auch eine separate Logistik für Onlinebestellungen aufgebaut. Wir arbeiten hier mit dem Logistikdienstleister Arvato zusammen, der für uns das E-Commerce-Zentrallager in Enningerloh betreibt, das insbesondere den deutschen Markt beliefert. Dort gehen alle Onlinebestellungen ein und von dort aus werden die Produkte an die Kunden ausgeliefert. In der Anfangsphase war diese separate Aufstellung auch gut und richtig. Aktuell ist aber unser Anspruch, dass wir unsere gesamte Wertschöpfungskette über alle Vertriebskanäle aus einem Guss steuern – Stichwort Omnichannel.

Welche Vorteile versprechen Sie sich davon konkret?

Auf Dauer kann es nicht funktionieren, dass wir unsere Lieferanten zweigleisig ansprechen – seitens unserer Filialen und seitens unseres Onlinehandels. Das muss künftig zusammen laufen. Außerdem ändert sich unsere Sortimentsstrategie. Wir können in unseren Filialen nicht das gesamte Sortiment vorhalten, sondern bieten eine standortspezifische Produktauswahl an. Gleichwohl sind wir in der Lage, unseren Kunden das gesamte Sortiment online zu offerieren. Dafür genügt es nicht, das Produkt nur zu bestellen. Der Kunde will das Produkt haben, sprich: Er will es auch geliefert haben.

Was ändert sich dadurch in Ihrem Fulfillment?

Das wirkt sich natürlich auf unsere Crossdocking-Center-Strategie aus. Wie genau, prüfen wir derzeit. Vorstellbar ist, dass man zukünftig mehrere CDC hat, die auch E-Commerce machen. In Oldenzaal/Niederlande existiert seit Mai 2014 bereits das erste kombinierte Logistikcenter, das von dem Logistikdienstleister Bleckmann (vormals TNT Logistics) betrieben wird. Dort laufen die beiden Kanäle nicht mehr separat nebeneinander, wie zum Beispiel in Deutschland, sondern sind unter einem Dach integriert. Der Wareneingang läuft also normal über das Crossdocking und wird in diesem Fall nach oben ins E-Commerce-Lager weitergeleitet, während die Ware für den stationären Handel unten abgewickelt wird.

Vorausgesetzt, Sie setzen das nun in Holland praktizierte Pilotprojekt auch in Deutschland um. Was würde sich für Ihre Logistikdienstleister ändern?

Wie ich schon sagte, betreibt Arvato für uns im E-Commerce ein Zentrallager. Diese Zentrallager-Struktur könnte man ergänzen und zusätzliche kleinere, regionale Standorte in Deutschland schaffen. Wir könnten beispielsweise wie in den Niederlanden auch in Deutschland an jedes bestehende Crossdocking-Center die E-Commerce-Aktivitäten anflanschen. Operativ wäre das für die CDC kein Problem. Man müsste nur die Flächenkapazitäten entsprechend erhöhen. Das ist eine Variante, die wir prüfen müssen. Dann gibt es noch eine zweite Variante, die ich ebenfalls für gangbar halte, um das Thema Sameday-Delivery voranzutreiben.

Was planen Sie in punkto Sameday-Delivery?

Vorstellbar ist, dass wir in unseren größeren Douglas-Filialen in den großen Metropolen entsprechende Nebenräume dazu nutzen, um von dort aus Sameday-Belieferungen für Kunden zu organisieren, die das wünschen. Das könnte insbesondere im Rhein-Main-Gebiet, in München, Stuttgart, Nürnberg und Berlin gut funktionieren. Für bestimmte Artikel dürfte das machbar sein, zum Beispiel für unsere Top-Sellers.

Und was wird für Douglas in diesem Jahr die größte Herausforderung in der Logistik?

Die größte Herausforderung wird sein: Wir müssen unsere Omnichannel-Fähigkeit in der Logistik nicht nur in Deutschland umsetzen, sondern sukzessive auch in allen 18 Staaten Europas, in denen Douglas präsent ist. Und da sind sehr unterschiedliche Länder dabei.

Wer wählt dann dort künftig die Logistikdienstleister aus: Ihre Zentrale oder die jeweiligen Landesgesellschaften?

Alle spielen das gleiche Spiel mit den gleichen Regeln. Daher haben wir eine einheitliche IT auf Basis von SAP, die die Logistik in allen Ländern steuert. In den Ländern wird die Feinsteuerung erfolgen, sprich dort werden lokal die am besten geeigneten Dienstleister ausgewählt, da jedes Land andere Filialgrößen und Mengen hat. Das erfolgt im Rahmen transparenter Tender-Prozesse, die auch vom zentralen Supply- Chain-Management-Team in Hagen durchgeführt werden. Das hilft uns auch im Benchmarking der Standorte. (eh)

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