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Dobrindt plant Teststrecke für selbstfahrende Autos auf A9

26.01.2015 15:49 Uhr
Dobrindt plant Teststrecke für selbstfahrende Autos auf A9
Blick in den selbstfahrenden Daimler-LKW. Das Thema "autonomes Fahren" soll in Deutschland einen hohen Stellenwert bekommen
© Foto: Daimler

Bis komplett selbstfahrende Wagen die Straßen erobern, wird es noch eine Weile dauern. Der Bund will nun eine erste Teststrecke auf der A9 in Bayern.

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Berlin. Der Bund will die Entwicklung selbstfahrender Autos vorantreiben und plant eine erste Teststrecke auf einer deutschen Autobahn. „Auf der Autobahn 9 starten wir das Pilotprojekt Digitales Testfeld Autobahn”, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Montag). Erste Maßnahmen dort sollten dieses Jahr starten. Viele Autohersteller arbeiten seit Jahren am sogenannten autonomen Fahren. Neben technischen Fragen machen aber Haftungs- und Genehmigungsprobleme das Thema kompliziert.

Deutschland ist etwa an das „Wiener Übereinkommen für den Straßenverkehr” gebunden, das Autofahren ohne Fahrer bislang nicht zulässt. Unter besonderen Auflagen sind Tests zum autonomen Fahren in Deutschland aber bereits möglich.

In der Branche kam die Ankündigung gut an: „Wir müssen irgendwann beginnen”, sagte Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard. Bislang hatte er für das Jahr 2020 Tests selbstfahrender Lkw außerhalb von Testgeländen geplant. Ob das dank einer möglichen Teststrecke früher möglich wäre, ließ er allerdings offen.

Auch BMW begrüßte die Pläne von Dobrindt. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um diese innovative Technologie voranzutreiben”, sagte ein Sprecher. Der Münchner Autobauer testet seit Jahren entsprechende Autos auch auf der A9 und bietet wie andere Hersteller inzwischen auch Fahrzeuge mit teilautomatisierten Funktionen wie etwa einem Stauassistenten, der den Fahrer im Stop-And-Go-Verkehr entlastet. Auch Autos, die eigenständig Einparken gibt es bereits seit längerem.

Kommunikation zwischen Straße und Fahrzeug

Die Teststrecke auf der A9 soll nach Worten Dobrindts so ausgerüstet werden, dass dort die Kommunikation nicht nur zwischen den Testfahrzeugen, sondern auch zwischen Sensoren an der Straße und den Autos möglich ist, etwa bei der Übermittlung von Daten zur Verkehrslage oder zum Wetter. „Dort werden also Fahrzeuge mit Assistenzsystemen und später auch voll automatisierte Fahrzeuge fahren können”, sagte Dobrindt. „Die deutsche Autoindustrie wird auch beim digitalen Auto Weltspitze sein können.”

Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg hatte dies zuvor in der „Automobilwoche” gefordert. Erst solche Strecken würden es erlauben, die Testfahrzeuge unter realen Bedingungen zu untersuchen. Nach Ansicht Hackenbergs hat Deutschland dabei bisher zu wenig getan. „Um im internationalen Wettbewerb als Automobil- und Industrienation bei diesem Thema vorne zu sein, bedarf es in Deutschland noch intensiver Anstrengungen”, sagte der Manager dem Branchenblatt.

Auch Baden-Württemberg will testen

Doch nicht nur in Bayern soll getestet werden. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) machte sich dafür stark. Was in Bayern funktioniere, müsse auch in Baden-Württemberg möglich sein, sagte Schmid am Montag nach einem Treffen mit Vertretern aus der Nutzfahrzeugbranche. Natürlich könne das die Landesregierung aber nicht allein entscheiden. Von den topographischen Gegebenheiten sei in Baden-Württemberg die Autobahn A81 attraktiv, die von Würzburg bis zum Bodensee reicht sagte er.

Auf der Strecke könnten dann erst einmal autonome Autos, aber dann auch Lkw mit Autopilot fahren. Auf einen Zeitpunkt für die Einrichtung wollte sich Schmid aber noch nicht festlegen. (dpa)

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