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Dobrindt: Eine Million E-Autos bis 2020 machbar

15.06.2015 18:04 Uhr
Dobrindt: Eine Million E-Autos bis 2020 machbar
Autobahn-Raststätten sollen mit Schnellladesäulen ausgestattet werden
© Foto: Picture-Alliance/Revierfoto

Aller staatlichen Förderung zum Trotz – Elektroautos sind kein Verkaufsschlager. Damit die Bundesregierung ihr Ziel erreicht, müsste sich die Zahl der E-Autos in fünf Jahren vervierzigfachen.

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Berlin. Die Bundesregierung verstärkt ihre Anstrengungen, um dem stockenden Ausbau der Elektromobilität doch noch Schwung zu verleihen. Zwischen 2016 und 2018 fließen 161 Millionen Euro in die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Außerdem soll das Netz an Wasserstofftankstellen in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Die Welt“ (Montag).

Absage für Kaufprämien

Obwohl der Absatz ursprünglichen Prognosen gewaltig hinterherhinkt, bekräftigte Ressortchef Alexander Dobrindt das Regierungsziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020. „Natürlich sind das ambitionierte Ziele“, sagte der CSU-Politiker zum Auftakt einer großen Konferenz zum Thema in Berlin. Aber wer unambitioniert an die Arbeit gehe, werde nicht erfolgreich sein. „Ich glaube übrigens, dass wir dieses Ziel erreichen können“, fügte er hinzu.  Aber Kaufprämien für Privatleute, wie etwa die Grünen sie fordern, hat die Koalition längst eine Absage erteilt.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte aber finanzielle Kaufanreize noch 2015 in Aussicht. Deutschland werde „um eine weitergehende Förderung nicht herumkommen, obwohl wir schon Einiges gemacht haben“, sagte sie. Das zeige nicht zuletzt der Vergleich mit anderen Ländern. „Man erwartet von uns noch in diesem Jahr eine Antwort, und wir werden uns Mühe geben.“

Skeptischer äußerte sich Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Man müsse aufpassen, dass man nicht durch das beständige Wiederholen „von nicht erreichbaren Zielen am Ende sich und das Projekt lächerlich macht“, sagte der Vizekanzler. Er sei dafür, die Ziele dennoch nicht zu reduzieren und sich lieber etwas einfallen zu lassen, um sie zumindest annähernd zu erreichen.

Anfang 2015 gab es nach Zahlen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) bundesweit erst 25.300 E-Autos. Problem sind vor allem die hohen Anschaffungskosten und die geringe Reichweite. Bislang zählte das Beratungsgremium der Regierung, die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE), für diese Statistik alle Fahrzeuge, die an der Steckdose geladen werden können. Brennstoffzellenautos gehören streng genommen nicht dazu. Hier wird aus Wasser- und Sauerstoff Strom erzeugt, der den Elektromotor antreibt.

Infrastruktur schaffen

Die Ministeriumssprecherin sagte, es solle „technologieoffen“ gefördert werden. Ende des Jahres soll es dem Zeitungsbericht zufolge 50 Wasserstofftankstellen in den Metropolregionen und entlang der Hauptautobahnen geben. Bis 2023 sollen mit Hilfe der Industrie weitere 350 Tankstellen hinzukommen. Bereits angekündigt hatte Dobrindt, dass Autobahn-Raststätten quer durch die Republik bis 2017 mit 400 neuen Schnellladesäulen für Elektroautos ausgestattet werden sollen. Die Bundesregierung fördert außerdem sieben weitere Technologie-Projekte, wie am Montag mitgeteilt wurde.

Im Gespräch sind derzeit auch Sonderabschreibungen für E-Autos in Dienstflotten. Das Finanzministerium prüft nach eigenen Angaben diese Möglichkeit, macht das Instrument aber von einer Begleitfinanzierung durch die Länder abhängig. Von verschiedenen Seiten wird seit längerem eine weitergehende Förderung verlangt. Zum Beispiel die Grünen sind der Ansicht, dass es ohne direkte Kaufprämien von mehreren tausend Euro auch für Privatkunden nicht geht.

Bürger glauben nicht an Erfolg

Sieben von zehn Bundesbürgern gehen einer aktuellen Umfrage der CreditPlus Bank AG zufolge davon aus, dass die Bundesregierung das Millionen-Ziel weit verfehlen wird. Nur 13 Prozent denken zudem, dass sie in zehn Jahren selbst ein Elektroauto fahren. (dpa)

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