Nürnberg. Die Digitalisierung verändern zunehmend auch die Prozesse in der Logistik. Das wurde auf dem 8. Logistik Forum Nürnberg deutlich, das letzte Woche unter dem Motto "MehrWert durch Digitalisierung" standfand. Veranstalter des zweitägigen Kongress waren das Center for Transportion & Logistics Neuer Adler (CNA) in Kooperation mit der Fraunhofer - Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS.
Google-Manager weist auf die Chancen der Digitalisierung für die Logistik hin
Unter dem Motto "Digitalisierung - Branchenvisionen 2030" diskutierten Praktiker über die Folgen der Digitalisierung für die Logistikbranche. Stefan Hentschel von Google Germany zeigte auf, dass die Logistikunternehmen ihre Entscheidungsprozesse verändern müssen, um die neuen Entwicklungen erfolgreich zu bestehen. Man sollte sich von Projektplänen verabschieden und im Real Time Modus Entscheidungen treffen. "Dabei ist es schlimmer nichts zu tun, als etwas zu tun und dabei Fehler zu machen. Das Glas ist in Deutschland fast immer halb leer anstatt halb voll. Zuerst werden häufig die Risiken gesehen und dann nach den Chancen gefragt." Hentschel verwies darauf, dass im Zuge eines "Digitalen Darwinismus" neue Märkte mit großen Potentialen entstehen, auf die sich die sich Industrie, Handel und Logistik rechtzeitig entstellen müssen. Als positives Beispiel nannte er den Haufe Verlag, der früher sein Geld mit Lose -Blatt - Sammlungen verdiente und heute seine Verlagsprodukte zu rund 70 Prozent über die Cloud vertreibt.
Johannes Söllner von der Geis Holding beschrieb die zunehmende Schwierigkeit, Personal gerade für die einfachen Tätigkeiten zu finden. Er verspricht sich von der Digitalisierung eine Veränderung der Berufsfelder insbesondere "auf der Halle und auf dem Lkw“.
Auch die Kommunen müssen auf Veränderungen reagieren
Dass es aber auch abseits der Digitalisierung es auf die richtigen Rahmenbedingungen ankommt, zeigte Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, auf. Er verriet das Erfolgsgeheimnis, warum die Metropolregion Nürnberg in den letzten Jahren so stark gewachsen ist: "Bei einem wirtschaftlichen Wandel, mit dem diese Region in den letzten Jahrzehnten konfrontiert war, ist es erforderlich, dass frühzeitig neue Entwicklungen angepackt werden anstatt nicht bestandsfähige Strukturen zu konservieren.“ Als positives Beispiel nannte er das GVZ Bayernhafen Nürnberg, das sich zu einem aufstrebenden Logistikzentrum und Wirtschaftsmotor für die Metropolregion Nürnberg entwickelt hat. (os)