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Dieseldebatte alarmiert Güterverkehrsverbände

31.08.2017 16:36 Uhr
Dieseldebatte alarmiert Güterverkehrsverbände
Speditionen, Transportlogistiker sowie Paket- und Expressdienstleister fordern Ausnahmegenehmigungen und Übergangsregelungen für Lieferverkehre und City-Logistik
© Foto: Robert Schlesinger/dpa/picture-alliance

AMÖ, BIEK, BGL, BWVL und DSLV mahnen angesichts der steigenden Nachfrage nach Transport- und Logistiklösungen die Politik, nicht in Aktionismus zu verfallen, und fordern Umweltschutz mit Augenmaß.

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Berlin. Die Bundesverbände des Güterverkehrsgewerbes haben die Politik vor Schnellschüssen bei Diesel-Fahrverboten gewarnt. Heute gebe es weder genug Strom aus erneuerbaren Quellen noch bezahlbare Elektro-Fahrzeuge noch die notwendige Infrastruktur. Deshalb könnten „moderne Dieselnutzfahrzeuge nicht einfach und dogmatisch von heute auf morgen“ aus der Versorgung der Bevölkerung verbannt werden.

„Die Politik darf nicht in Aktionismus verfallen“, mahnten in einem gemeinsamen Positionspapier am Donnerstag der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), der Bundesverband der Paket und Express Logistik (BIEK), der Bundesverband für Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) sowie der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL).

Unternehmen brauchen Planungssicherheit

Bestellungen per Internet und der gesellschaftliche Anspruch auf universelle Verfügbarkeit von Waren würden die Nachfrage nach Mobilität und logistischen Lösungen erhöhen, hieß es. Das trage zwar zu mehr Verkehr bei. Aber die Fahrzeuge seien sauberer geworden. Der Gesetzgeber müsse Mobilität und Wohlstand einerseits und Umweltschutz andererseits in ein ausgewogenes Verhältnis setzen, forderten die Güterverkehrsverbände.

Die Verkehrsbranche will durch weitere logistische Prozessoptimierungen  sowie durch den verstärkten Einsatz von Fahrzeuginnovationen zur Reduzierung von CO2- und Luftschadstoffemissionen beitragen. Sollten Kommunen dennoch gezwungen werden, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zu erlassen, müsse es Ausnahme- und Übergangsregelungen für den Lieferverkehr geben. Er dürfe nicht genauso reglementiert werden wie der Individualverkehr, so die Speditionen, Transportlogistiker sowie Paket- und Expressdienstleister.

Staatliche Förderprogramme könnten demzufolge dazu beitragen, das Kaufverhalten der Nutzfahrzeughalter zu verändern und die Emissionsreduzierung zu unterstützen. „Hierbei ist sicherzustellen, dass vordringlich Kaufanreize und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für die Verkehrsbranche als bedeutende Kundengruppe geboten werden“, heißt es in dem Positionspapier. (dpa/ag)

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