Die Hürden im KV

Die Forderung der Politik nach Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene, wie sie auch im aktuellen Klimaschutzprogramm zu finden ist, ist das eine. Das andere, inwiefern auch die Akteure selbst sich mit dem Thema Verlagerung befassen; ob sie tatsächlich die Bahn als eine Alternative zum Lkw in Erwägung ziehen. Mehrheit befasst sich nicht mit dem KV Das Bild der Exklusiv-Umfrage der VerkehrsRundschau zum KV ist auf den ersten Blick ernüchternd. Denn mehr als jeder zweite Dienstleister (54,7 Prozent) und eine deutliche Mehrheit der Verlader (61,5 Prozent) sagen: Wir befassen uns nicht mit dem KV (siehe Grafik Seite 23). Rechnet man dazu noch diejenigen, die noch nicht im KV sind, den Einstieg aber planen, so liegt der Anteil der KV-Unerfahrenen zumindest bei den Verladern bei mehr als zwei Drittel. Doch überraschend ist dieses Bild nicht. Viele Unternehmen der verladenden Wirtschaft und aus der Logistikbranche befassen sich nicht mit dem KV, weil die Abläufe bei der Bahn nicht zu den Erfordernissen an die Logistik passen. Es ist vor allem die im Vergleich zum Lkw geringe Flexibilität, die die Akteure daran hindert, den KV zu nutzen. Zumindest wird dieses Manko am häufigsten genannt, wenn die Frage nach der größten Hürde für eine stärkere Nutzung des KV gestellt wird: Bei den Dienstleistern vertreten 32,8 Prozent diese Auffassung, bei den Verladern sind es mit einem Drittel noch etwas mehr. Die Folgen der schlechten Qualität im Schienengüterverkehr - sprich: die vielen unpünktlichen Züge - hinterlassen Spuren. Die Dienstleister sehen darin die zweitgrößte Hürde für die Bahn, mehr Güter zu übernehmen (17,2 Prozent). Jeder Zehnte zieht die Bahn deshalb nicht in Betracht, weil er selbst nicht die Voraussetzungen für den KV erfüllt, wie ein regelmäßiges Aufkommen auf einer Route (10,9 Prozent). Bei den Verladern wird dieses Argument am zweithäufigsten genannt (17,9 Prozent). Drittgrößte Hürde bei ihnen sind die langen Laufzeiten, die einen Umstieg auf die Bahn nicht zulassen (12,8 Prozent). Und der Preis? Der spielt laut der Umfrage eine fast zu vernachlässigende Rolle. Nur 6,3 Prozent der Dienstleister nennen die Preise für den Transport als eine Ursache, warum der KV nicht genutzt wird. Zwar hat laut den Umfrageergebnissen die Mehrzahl der Akteure keine Erfahrung mit dem KV. Doch das muss nicht so bleiben. Denn die Mehrheit der Verlader (56,4 Prozent) geht davon aus, dass die Bedeutung des KV zunehmen wird. Nicht ganz so optimistisch sind die Dienstleister: Hier sind es 42,2 Prozent, die prognostizieren, dass der KV in der Zukunft stärker genutzt wird. Zwei Ursachen dafür werden sowohl von den Dienstleistern wie von den Verladern am häufigsten genannt: das Ziel, den CO2-Ausstoß zu verringern, und der zunehmende Fahrermangel. Die Frage des Quartals Jedes Quartal befragt die Verkehrs-Rundschau Unternehmen zu aktuellen Themen aus der Logistikbranche. In diesem Quartal haben Fach- und Führungskräfte von 64 Logistikdienstleistern und 39 Verladern an der vom Marktforschungsinstitut Kleffmann durchgeführten Untersuchung teilgenommen. cd Neuer Service auf der Plattform für Kennzahlen - Mehr Daten zum VR-Index: Unverzichtbare Kennzahlen für Dienstleister und Verlader Die VerkehrsRundschau (VR) erweitert für ihre Leser den Service rund um das Thema Kennzahlen: Ab Oktober bietet die VR ihren Abonnenten einen regelmäßigen Blog an. Darin werden alle ein bis zwei Wochen aktuelle Marktdaten aus dem Transport- und Logistikmarkt analysiert und bewertet. Für jeden zugänglich ist am 11. Oktober ein Webinar zum gleichen Thema (mehr unter www.verkehrsrundschau.de/events).Damit ergänzt die VR nochmals ihr Angebot zu Kennzahlen. Denn bereits seit Juli 2018 können Leser unter VR-Plus Daten abrufen, beispielsweise zu den Standzeiten von Lkw an den Laderampen oder zum durchschnittlichen Lohnkostensatz für einen Fahrer pro Tag. Die Daten erhebt das Meinungsforschungsinstitut Kleffmann für die VR. Dazu bietet die VR auf dem Portal weitere Zahlen rund um den Transportmarkt an, die jedes Quartal aktualisiert werden und die viele Leser schon seit Jahren für Benchmark-Analysen nutzen: zum Beispiel die Frachtraten unterteilt nach Komplett-, Teilladungen und Paletten und die Erwartungen von Logistikdienstleistern/Verladern zur Preis- und Mengenentwicklung. Zudem gibt es dort Daten zu den Preisen von Paletten, die von Swoplo, einem Portal für Lademittel, zur Verfügung gestellt werden, sowie Angaben zu den Gehältern von Logistikberufen, erhoben von BirdieMatch. cdMehr zum VR-Index für Abonnenten unter: www.verkehrsrundschau-plus.de/kennzahlen

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