Lkw-Maut-Ausweitung: Die Branche braucht Planungssicherheit

Die großen, blauen Kontrollsäulen von Toll Collect stehen vielerorts schon. Während technisch bei der Lkw-Maut-Ausweitung alles nach Plan läuft, lässt die Organisation leider noch zu wünschen übrig. Gut ein halbes Jahr vor der angekündigten Erweiterung ist nämlich unklar, wie viel der Staat künftig für Lastwagen ab 7,5 Tonnen auf Bundesstraßen kassiert und wie hoch die Nutzungsgebühr für Bundesautobahnen dann ist. Ungewissheit kann teuer werden Für das Güterverkehrsgewerbe entwickelt sich dieser Zustand langsam, aber sicher zum Missstand. Die Spediteure und Transporteure brauchen Zahlen. Um die notwendigen Anpassungen der Frachtkosten zu kalkulieren, um Preisgespräche mit ihren Kunden zu führen und um über Neuanschaffungen im Fuhrpark zu entscheiden. Wer jetzt nicht richtig rechnet und entsprechend verhandelt, den wird die Ausweitung der Lkw-Maut teuer zu stehen kommen. Die zusätzlichen Kilometer auf gebührenpflichtigen Bundesstraßen könnten ein Unternehmen je nach Standort und Fuhrparkgröße sowie abhängig von den Aufträgen insgesamt bis zu Tausende Euro mehr am Tag kosten. Zur Not eine Übergangsregelung Die Ungewissheit über die Politik in der nächsten Legislaturperiode und eine mögliche Koalition darf aktuell nicht zum Stillstand führen. Die geschäftsführende Bundesregierung besitzt dieselben Befugnisse wie eine regulär im Amt befindliche Bundesregierung. Und sie hat dieselbe Verantwortung - auch gegenüber der Wirtschaft. Die Transportbranche darf nicht Leidtragende der Jamaika-Aus-Posse werden. Zur Not muss der Interims-Verkehrsminister Christian Schmidt übergangsweise ein Tarifsystem beschließen. Hauptsache ist, es passiert etwas.

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