Schkeuditz/Magdeburg. Die Posttochter DHL hat den Frachtumschlag an ihrem europäischen Luftfrachtdrehkreuz in Schkeuditz erneut gesteigert. Er rechne für 2012 bei der Anzahl der Pakete mit einem Plus von acht Prozent, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der DHL HUB Leipzig, Robert Viegers, am Freitag. Es seien rund 275.000 Pakete, die pro Nacht am Drehkreuz abgefertigt werden. Für das kommende Jahr erwarte er eine weitere Steigerung um fünf Prozent. Die Warenströme aus Asien nach Europa, aber auch innerhalb Europas nähmen stetig zu.
Für DHL arbeiten am Drehkreuz Leipzig mittlerweile 3500 Menschen. Damit hat die Posttochter ihre bei der Ansiedlung bekanntgegebenen Personalpläne umgesetzt. Wenn das Frachtvolumen weiter wachse, werde auch weiteres Personal eingestellt, betonte Viegers. Zunächst solle in den kommenden drei Jahren die Zahl der Auszubildenden aufgestockt werden. Derzeit lernen 86 junge Leute hier einen Beruf. Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) betonte die Bedeutung der DHL-Ansiedlung für die Region.
Sachsen-Anhalts Verkehrsminister wirbt in den USA für den Flughafen
Unterdessen hat Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) auf seiner einwöchigen USA-Reise auf das Potenzial des Frachtflughafens aufmerksam gemacht. Bei einem Besuch des Paket- und Logistikdienstleisters UPS in Louisville (Kentucky) sowie beim Kurier- und Logistikunternehmen FedEx in Memphis (Tennessee) habe er für den Airport geworben, teilte das Ministerium in Magdeburg mit. Webel schließe ein Interesse von UPS an dem Flughafen nicht aus.Zwar sei UPS derzeit in Köln-Bonn, aber dort habe die Landesregierung ein Gutachten zum Nachtflug in Auftrag gegeben. Sollte ein Nachtflugverbot kommen, könnte UPS nach Leipzig-Halle wechseln.
Das Luftfrachtdrehkreuz war im Mai 2008 in Betrieb gegangen. Es ist laut DHL das größte der weltweit drei zentralen Logistikdrehkreuze des Expressgutdienstleisters. Mit dem Drehkreuz stieg der Leipzig/Halle Airport zur Nummer zwei unter den Frachtflughäfen in Deutschland auf. Platz eins belegt Frankfurt. In der Region ist die Ansiedlung trotz aller positiven Effekte dennoch umstritten. Anwohner fühlen sich wegen der Nachtflüge belästigt. Vor Gericht konnten sie ein generelles Nachflugverbot aber nicht durchsetzen. Von Leipzig/Halle aus transportieren pro Nacht rund 55 Flugzeuge Expressfracht zu 50 Zielen weltweit. (dpa/bw)