Leipzig. Der Logistikdienstleister DHL bekommt an seinem europäischen Luftfrachtdrehkreuz Leipzig/Halle die Wirtschaftskrise zu spüren. „Die ganze Branche merkt die Rückgänge, die Krise geht auch nicht am Hub vorbei“, sagte der neue Chef der DHL Hub Leipzig GmbH, Eric Malitzke, am Mittwoch. Konkrete Angaben machte er allerdings nicht. Es lägen noch kein verlässlichen Daten vor. Malitzke hatte bis zum Jahreswechsel den Flughafen Leipzig/Halle als Geschäftsführer geleitet. Die Zielgröße 1500 Tonnen Fracht pro Tag werde nicht erreicht, sagte Malitzke. Derzeit fliegen an jedem Werktag 51 Maschinen mit Expressgut Leipzig/Halle an. Es werden 1100 bis 1200 Tonnen Fracht umgeschlagen. „Wir stellen uns darauf ein, dass wir nicht in ein, zwei Monaten wieder eitel Sonnenschein haben“, sagte Malitzke. Das gesamte DHL-Netzwerk werde geprüft. Auf die neuen Bedingungen in der Krise hatte die Geschäftsführung am Hub Leipzig/Halle zunächst mit der Absenkung der Arbeitszeiten auf freiwilliger Basis reagiert. Davon haben 100 Mitarbeiter Gebrauch gemacht. Es müssten alle Optionen – auch Kurzarbeit – geprüft werden. Er setze auf flexible Lösungen. Betriebsbedingte Kündigungen solle es nicht geben, sagte Malitzke. Nach den bisherigen Planungen soll die Mitarbeiterzahl bis zum Jahr 2012 auf 3500 steigen. Malitzke wollte sich am Mittwoch nicht darauf festlegen, ob es angesichts der aktuellen Entwicklungen bei diesen zeitlichen Vorgaben bleibt. „Dieser Betrieb wurde gebaut, um weiter zu wachsen.“ Das Luftfrachtdrehkreuz der Posttochter DHL war im Mai 2008 offiziell am Standort Leipzig/Halle in Betrieb gegangen. Der Expressdienstleister hatte sein europäisches Drehkreuz von Brüssel nach Leipzig/Halle verlegt und dafür 300 Millionen Euro investiert. (dpa)
DHL-Hub Leipzig/Halle spürt Krise
Geschäftsführer Malitzke prüft Maßnahmen gegen sinkendes Frachtaufkommen