Bonn. DHL Freight, die Landverkehrssparte von Deutsche Post DHL, führt ab sofort mit „Eurapid“ ein neues Produkt für internationale Stückgüter ab 30 Kilogramm bis 2,5 Tonnen mit taggenauen Lieferzeiten und priorisiertem Transport ein. Das kündigt Jeroen Eijsink, CEO von DHL Freight Deutschland, gegenüber der VerkehrsRundschau an (siehe Ausgabe VR35/2013).
„Mit unserem neuen Produkt Eurapid bieten wir ab sofort zunächst über 25 Hauptknotenpunkte, die nahezu den gesamten europäischen Wirtschaftsraum abdecken, tägliche Abfahrten – mit tagesgenauer Zustellung und proaktiver Sendungsverfolgung“, führt Eijsink aus. Die Abfahrtsfrequenz von DHL Freight werde sich also deutlich erhöhen. Bislang habe es drei bis vier Abfahrten pro Woche gegeben. Mit Eurapid werde die Frequenz für mehr als ein Drittel der über 500 Linien erhöht. Und mittelfristig soll, so der Plan, die Zahl der Hauptknotenpunkte weiter steigen.
Ziel sei, so der Deutschlandchef: „Wir werden die Geschwindigkeit unserer Transporte in Deutschland und Europa deutlich erhöhen.“ Dafür werde DHL Freight den 24-Stunden-Service innerdeutsch verstärkt ausbauen und europaweit das Produkt Eurapid einführen. Der CEO wörtlich: „Der kurze Laufzeiten-Service wird unser Kernprodukt, während die längeren Laufzeiten unser Economy-Produkt werden.“ Natürlich werde DHL Freight dieses Mehr an Geschwindigkeit entsprechend bepreisen müssen. Die exakte Aufpreishöhe stehe noch nicht fest, betont Eijsink, sie werde wohl kunden-individuell ausgehandelt.
Auslastungsrisiko wird wohl steigen
Konsequenterweise wird das Unternehmen die Zahl seiner eingesetzten Transportpartner aufrüsten, sagt er. Um die schnelleren Abfahrten zu garantieren, werde man zudem, betont der Deutschlandchef, „fallweise die Linienführung im Transportnetz ändern“ – sprich: teils über Hubs bündeln, teils verstärkt als Direktverkehre laufen lassen. Einzige Krux ist: „Unser Auslastungsrisiko wird im ersten Schritt wohl steigen“, räumt Eijsink ein. „Das sind aber keine Lücken, die uns schlaflose Nächte bereiten“, sagt er, da man mit Eurapid insbesondere die wirtschaftsstarken Ballungsräume anfahre. „Zudem werden wir da, wo wir eine geringere Auslastung haben, dies mittelfristig vertrieblich ausgleichen können“, zeigt er sich zuversichtlich. Wie viel Geld DHL Freight konkret in seine Ausbaupläne investieren wird, sagt Eijsink nicht.
Der neue Service Eurapid ist ab sofort in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz und Tschechische Republik verfügbar. Weitere Regionen kommen in den nächsten Monaten dazu.
DHL Freight, Landverkehrssparte von Deutsche Post DHL, erwirtschaftete in 2012 mit rund 14.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,19 Milliarden Euro. In Deutschland beschäftigt DHL Freight nach eigenen Angaben an 69 Standorten rund 4000 Mitarbeiter. Zum Umsatz seines Deutschlandgeschäfts macht DHL Freight keine Angaben. Tätig sind für die Sparte hierzulande im Fernverkehr 950 und im Nahverkehr 340 Transportfirmen. (eh)