Wiesbaden. Im Januar 2012 sind von Deutschland Waren im Wert von 85,9 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 72,8 Milliarden Euro eingeführt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse am Freitag weiter mitteilte, waren damit die deutschen Ausfuhren im Januar 2012 um 9,3 Prozent und die Einfuhren um 6,3 Prozent höher als im Januar 2011. Gegenüber Dezember 2011 nahmen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 2,3 Prozent und die Einfuhren um 2,4 Prozent zu.
Die Außenhandelsbilanz schloss im Januar 2012 mit einem Überschuss von 13,1 Milliarden Euro ab. Im Januar 2011 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz + 10,1 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag im Januar 2012 der Außenhandelsbilanzüberschuss bei 14,2 Milliarden Euro.
Zusammen mit den Salden für Dienstleistungen (- 2,4 Milliarden Euro), Erwerbs- und Vermögenseinkommen (+ 3,9 Milliarden Euro), laufende Übertragungen (- 4,3 Milliarden Euro) sowie Ergänzungen zum Außenhandel (- 2,4 Milliarden Euro) schloss - nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank - die Leistungsbilanz im Januar 2012 mit einem Überschuss von 8,0 Milliarden Euro ab. Im Januar 2011 hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 8,6 Milliarden Euro ausgewiesen.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zeigte sich erfreut über die gute Entwicklung. "Diese Zahlen verdanken wir in erster Linie erneut den BRIC-Staaten (Anm. d. Red., Brasilien, Russland, Indien und China)", sagte Anton Börner, Präsident des BGA heute in Berlin zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Die positiven Ergebnisse im Außenhandel werden jedoch von einer weiter anhaltenden Unsicherheit im Euroraum getrübt", mahnte der BGA-Präsident. Daher begrüßt der Verband die Einigung bei der Umschuldung Griechenlands.
Ausfuhren in die Staaten außerhalb der EU dreimal stärker als die Ausfuhren in die EU-Länder
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden im Januar 2012 Waren im Wert von 50,9 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 44,9 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Januar 2011 nahmen die Ausfuhren in die EU-Länder um 5,4 Prozent und die Einfuhren aus diesen Ländern um 7,4 Prozent zu. In die Länder der Eurozone wurden im Januar 2012 Waren im Wert von 34,2 Milliarden Euro (+ 4,6 Prozent) geliefert und Waren im Wert von 31,4 Milliarden Euro (+ 7,1 Prozent) aus diesen Ländern bezogen. In die EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, wurden im Januar 2012 Waren im Wert von 16,7 Milliarden Euro (+ 7,1 Prozent) ausgeführt und Waren im Wert von 13,5 Milliarden Euro (+ 8,2 Prozent) von dort eingeführt.
In die Länder außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) wurden im Januar 2012 Waren im Wert von 35,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 28,0 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert. Gegenüber Januar 2011 nahmen die Exporte in die Drittländer um 15,4 Prozent und die Importe von dort um 4,5 Prozent zu. (jko)