Bonn. Die Deutsche Post schließt zum Jahresende ihre Billigtochter First Mail. Das sagte eine Sprecherin am Dienstag in Bonn. Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte bereits Anfang der Woche in einem Vorabbericht über die mögliche Schließung von First Mail spekuliert.
Die Post zieht mit der Schließung die Konsequenzen aus dem verlorenen Rechtsstreit um die Niedrigtarife von First Mail. Die Netzagentur hatte dem Postzusteller Preis-Dumping vorgeworfen und ihn aufgefordert, die Preise auf das Niveau der Post anzuheben. Die Post klagte beim Oberverwaltungsgericht in Münster erfolglos gegen das Urteil.
Damit verliere die Tochter ihr Geschäftsmodell, erklärte ein Sprecher der Deutschen Post. Der Konzern werde sich die nächsten vier bis sechs Wochen die Marktchancen ansehen. First Mail werde, wie vom Gericht verlangt, seine Preise anheben. „Wir müssen dann abwarten, wie die Kunden reagieren. Wenn eine Tochter auf Dauer nicht profitabel sein sollte, muss man sehen, wie es weitergeht", sagte der Sprecher.
Das ist mittlerweile geschehen: First Mail ist im Ruhrgebiet und in Teilen von Berlin mit 1600 Mitarbeitern tätig. Davon sollen mehr als 1000 Beschäftigte, hauptsächlich Auszubildende, von der Post übernommen werden.
Befristet Beschäftigten werde der Vertrag nicht verlängert. Ihnen solle bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz geholfen werden. (jko/ak/dpa)