Während der Umsatz in der Sparte Post & Paket Deutschland von Januar bis März mit 4,2 Milliarden Euro um 1,1 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums lag, sackte das Betriebsergebnis um 61,1 Prozent auf 138 Millionen ab, wie der Logistiker am Mittwoch, 3. Mai, in Bonn mitteilte. Der Konzern begründete dies unter anderem mit höheren Materialkosten in Inflationszeiten sowie mit kostspieligen Vorbereitungsmaßnahmen auf den damals drohenden Streik, der dann doch noch abgewendet werden konnte. Der coronabedingte Paketboom war für die Post lange eine Art Sonderkonjunktur, die inzwischen vorbei ist.
Der global tätige Konzern macht nur noch ein Fünftel seines Umsatzes im Stammgeschäft. Seine Ertragsperlen sind die Expressdienste, in denen Kunden eine Zustellzeit garantiert bekommen, und Frachtgüter. Alle Konzernbereiche zusammengerechnet kam die Deutsche Post DHL auf einen Umsatz von 20,9 Milliarden Euro im ersten Quartal 2023 und damit auf 7,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (Ebit) sackte um fast ein Viertel (24,1 Prozent) ab auf rund 1,6 Milliarden Euro. Der Nettogewinn reduzierte sich um ein Drittel auf 911 Millionen Euro.
Deutsche Post sieht den Konzern auf Kurs
Analysten hatten schlechtere Werte erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahr 2023, in dem die Post nach dem sehr guten Geschäftsjahr 2022 angesichts der eingetrübten Konjunktur mit sinkenden Gewinnen rechnet, bestätigte das Management. Man habe sich im Jahresauftakt-Quartal planmäßig entwickelt, sagte der designierte Konzernchef Tobias Meyer. „Unsere Maßnahmen greifen und wir haben ein weiterhin hohes Umsatz- und Ergebnisniveau erzielt.“
Die Post präsentierte ihre Quartalszahlen einen Tag vor der Hauptversammlung, auf der Meyer am Donnerstag als neuer Chef ernannt werden soll. Der 47-Jährige folgt auf Frank Appel, der den Konzern 15 Jahre geleitet hat. Der 61-Jährige will sich künftig auf seine Tätigkeit als Aufsichtsratschef der Deutschen Telekom konzentrieren.