Hamburg. Verladerorganisationen und Behörden schlugen auf dem Forum „Organisierte Kriminalität in der Logistik“ in Hamburg Alarm: „Deutschland gerät immer mehr in den Fokus von Kriminellen, die sich auf Transportdiebstähle spezialisiert haben“, sagte Thorsten Neumann, Vorsitzender der Transported Asset Protection Association (Tapa) für Europa während der von der Logistikinitiative Hamburg organisierten Veranstaltung. In der Tapa haben sich Verlader von wertvollen Gütern organisiert.
Laut Neumann ist Deutschland in der Statistik der Transportverluste im europäischen Vergleich von Platz 12 auf Platz 3 vorgerückt. Mittlerweile bewegen sich nach Tapa-Schätzungen die Transportverluste bei 1 Milliarde Euro im Jahr. Für den Anstieg ist die organisierte Kriminalität verantwortlich, die in anderen Ländern bereits bekannte Verbrechensmuster jetzt auch in Europas Transitland Nummer eins anwendet. „An 70 Prozent der Delikte sind Insider beteiligt“, sagte Neumann.
Die Verlader tauschen sich über die Tapa und direkt bereits über die Methoden der Kriminellen aus. Die Logistikdienstleister mahnt Neumann zu mehr Sorgfalt und Risikobewusstsein: „Die Dienstleister sehen oft nur die Europalette – und nicht, dass darauf Waren im Wert von 750.000 EUR gepackt sein könnten.“ (hel)