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Deutsche Bahn will die Hälfte der Güterzüge trotzdem fahren

05.11.2014 16:46 Uhr
Deutsche Bahn will die Hälfte der Güterzüge trotzdem fahren
Besonders die Unternehmen der Automobil-, Stahl- oder Chemieindustrie sind auf die Bahn angewiesen
© Foto: D. Schulte-Brader

Der für 109 Stunden angesetzte Streik der Lokführer im Güterverkehr werde erhebliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben, mahnt die Deutsche Bahn.

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Frankfurt am Main. Der Streik der Lokomotivführer mit einer voraussichtlichen Gesamtdauer von 109 Stunden werde erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft haben. So lautet die Einschätzung der für den Güterverkehr zuständigen DB Schenker Rail.

„Der Streik der GDL trifft den Schienengüterverkehr in der Herbstspitze, den Zeitraum mit den meisten Transporten im Jahr“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Derzeit geht DB Schenker Rail davon aus, dass rund die Hälfte des Schienengüterverkehrs trotz des Streiks gefahren werden könne.

„Viele Branchen haben ihre Logistik systematisch auf den Verkehrsträger Schiene ausgerichtet und sind in hohem Maße auf den Schienengüterverkehr angewiesen. Besonders betroffen sind beispielsweise Kunden aus der Automobil-, Stahl- oder Chemieindustrie“, schreibt das Unternehmen zur Bedeutung des Schienengüterverkehrs.

In der Automobilindustrie liefen 60 bis 70 Prozent der Teileversorgung von Automobilwerken über die Schiene. In der Montan-Industrie befördert DB Schenker Rail 65 Prozent aller Eisenerz-Transporte und 22,5 Prozent aller Eisen- uns Stahltransporte in Deutschland. Rund 37 Prozent aller Steinkohle und 36 Prozent aller Braunkohletransporte realisiert DB Schenker Rail. Die Bahn weist darauf hin, dass verschiedene Kraftwerke in Deutschland zu 100 Prozent auf Transporte der Bahn angewiesen seien.

BME prophezeit Benzinknappheit am Wochenende

Auto- und LKW-Fahrer müssen sich wegen der Ausfälle im Güterverkehr spätestens am Wochenende darauf einstellen, dass das Benzin an einigen Tankstellen knapp werden könnte - zumindest nach Einschätzung der Logistikbranche. Bei der Kraftstoffversorgung „wird es aus meiner Sicht auf jeden Fall Engpässe geben, zumal ja auch das Aufkommen im Individualverkehr erhöht sein wird“, sagte Gunnar Gburek vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) dem Sender MDR Info. Raffinerien hätten Probleme, die Tankstellen zu beliefern. Gburek rechnet „spätestens Sonntag oder Montag“ mit Problemen. In einigen Wirtschaftsbranchen werde es  „auf jeden Fall Produktionsausfälle“ geben.

Der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsaufkommen in Deutschland beträgt 17,5 Prozent (2013). Davon entfallen auf den Güterverkehr von DB Schenker Rail 66,8 Prozent, andere Bahnen halten 33,2 Prozent. Die Bahn hat ein Krisenteam in der europäischen Leitstelle bei DB Schenker Rail in Frankfurt am Main eingerichtet. Das Team steuert die Züge während des Streiks und sorgt auch dafür, dass nach dem Streik die Verkehre wieder anlaufen. (dpa/diwi)

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