Brüssel. Auf deutschen Straßen sind 2011 deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen. Im Vergleich zu 2010 stieg die Zahl um zehn Prozent - nachdem sie in den Vorjahren stetig gesunken war. Das geht aus einer Statistik hervor, die die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel vorstellte.
Demnach nahm 2011 die Zahl der tödlich Verunglückten in Europa zwar weiter ab, allerdings weniger rasch (-2 Prozent) als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (-6 Prozent). Erschwerend hinzu kommt, dass in einigen EU-Mitgliedstaaten mit einer an sich ausgesprochen guten Sicherheitsbilanz, wie etwa Deutschland und Schweden, inzwischen ein deutlicher Anstieg der Todesopfer verzeichnet wird.
„Diese Zahlen sind ein Weckruf“, sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. Dies sei der langsamste Rückgang der Zahl der Straßenverkehrstoten seit zehn Jahren, so Kallas. „85 Menschen sterben immer noch jeden Tag auf Europas Straßen.“ Besonders Motorradfahrer fielen überdurchschnittlich häufig tödlichen Unfällen zum Opfer.
Im Juli 2010 hatte die Kommission ehrgeizige Pläne angenommen, um die Zahl der Verkehrstoten auf Europas Straßen in den kommenden zehn Jahren um die Hälfte zu verringern. Die im Rahmen der „Leitlinien 2011-2020 für die Politik im Bereich der Straßenverkehrssicherheit“ vorgeschlagenen Initiativen reichen von höheren Standards für die Fahrzeugsicherheit über eine bessere Schulung der Verkehrsteilnehmer bis zur strengeren Durchsetzung der Straßenverkehrsvorschriften. „Wir werden unsere Anstrengungen auf EU-Ebene und auf nationaler Ebene deutlich verstärken müssen, wenn wir unser Ziel erreichen wollen“, so Kallas. (dpa/bw)