Berlin. Die Bundesregierung rechnet in den kommenden Jahren mit deutlich mehr Verkehr auf Deutschlands Straßen. Bei der Vorstellung der „Verkehrsprognose 2030“ sprach Ressortchef Alexander Dobrindt (CSU) von einer Belastungsprobe für die Infrastruktur. Gleichwohl wird der Güterverkehr in den nächsten Jahren nicht ganz so stark wachsen wie zuletzt vorhergesagt. Bis 2030 werde im Vergleich zu 2010 rund 38 Prozent mehr auf Lastwagen, Bahn und Schiff transportiert, heißt es in der Untersuchung. Die grenzüberschreitenden Verkehre sollen dabei um 42 Prozent, die Transitverkehre um 52 Prozent und der Binnenverkehr 31 Prozent zulegen.
Bahnverkehr steigt stärker als LKW
Die Bahn wird mit einem Plus von 43 Prozent erstmals das Wachstum von 39 Prozent bei der LKW-Verkehrsleistung übersteigen. Dem Binnenschiff wird ein Plus von 23 Prozent vorhergesagt.
Gemessen wird dabei die Menge der Güter kombiniert mit zurückgelegten Strecken. Die Prognose legt ein jährliches Wirtschaftswachstum von 1,14 Prozent zugrunde und dient als Grundlage für den Verkehrswegeplan, der demnächst erarbeitet wird und der die dringlichsten Projekte ausweisen soll. In der letzten Vorhersage von 2007 war noch ein Plus im Güterverkehr von über 70 Prozent zwischen 2004 und 2025 vorhergesagt worden.
Der Personenverkehr wird ebenfalls schwächer zulegen als zuvor prognostiziert. Das Plus dort wird demnach 13 Prozent betragen. Auch hier wird der Bahnverkehr stärker zulegen als der mit dem Auto. Den stärksten Zuwachs wird aber der Luftverkehr mit 65 Prozent verzeichnen, der von der Tendenz zu Reisen mit immer längeren Distanzen profitiert.
Dobrindt hob hervor, mehr Verkehr auf Straße, Schiene und Wasserstraße erfordere höhere Investitionen in die Infrastruktur. (jök)
Verkehrsprognose 2030 zum Download unter www.verkehrsrundschau.de/dokumente