Wiesbaden. Der Güterverkehr hat sich im zweiten Quartal 2015 weiter verteuert. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.
Demnach sind die Frachtraten im Straßengüterverkehr im zweiten Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Punkte auf 107,1 Punkte gestiegen. Einen solch hohen Zuwachs hatte es zuletzt im vierten Quartal 2013 gegeben. In Prozent ausgedrückt musste damit für den Transport von Gütern per Lkw im zweiten Quartal 0,38 Prozent mehr bezahlt werden als in den ersten drei Monaten des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Frachtraten hingegen nur um magere 0,2 Prozent gestiegen.
Frachtraten bei der Bahn steigen stärker als auf der Straße
Mehr mussten auch die Auftraggeber im Schienengüterverkehr für den Transport zahlen. Dort sind die Frachtraten im zweiten Quartal 2015 um 0,6 Punkte (= 0,54 Prozent) gegenüber dem ersten Quartal 2015 gestiegen. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal sind die Preise sogar um 1,7 Prozent geklettert und damit deutlich stärker als im Straßengüterverkehr.
Im Straßengüterverkehr hat es die größten Preissteigerungen auf den kürzeren Distanzen gegeben. So sind im Nahverkehr (bis 50 Kilometer) die Frachtraten im zweiten Quartal um 0,56 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Im Regionalverkehr (51 bis 150 Kilometer) gab es gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres 2015 nur eine kleine Zunahme um 0,18 Prozent und gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 0,6 Prozent. Im Binnenfernverkehr war gegenüber Januar bis März eine Verteuerung in Höhe von 0,47 Prozent zu beobachten. Gegenüber dem Vorjahresquartal gab es hingegen fast keine Veränderung (+0,1 Prozent).
Im grenzüberschreitenden Lkw-Verkehr sinken die Preise sogar
Im grenzüberschreitenden Lkw-Verkehr hingegen herrscht der größte Preisdruck. Im zweiten Quartal stagnierten die Preise im Vergleich zum Vorquartal. Im Jahresvergleich (zweites Quartal 2015 zu zweites Quartal 2014) mussten die Transportunternehmen sogar einen Rückgang um 0,4 Prozent verkraften.
Noch stärkere Einbußen waren bei der Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt zu beobachten. Der Preisindex gab im zweiten Quartal um 6,76 Prozent gegenüber dem ersten Quartal nach. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Frachtraten allerdings nur um 0,1 Prozent gesunken. (cd)