Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut des Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in der 39. Kalenderwoche um 31,4 Prozent oder 143 US-Dollar (128 Euro) auf 313 US-Dollar (280 Euro) pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer) gefallen. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen um rund 30 Prozent auf ebenfalls 280 Euro pro TEU ab. Die Spediteure und Versender haben mit der zusätzlichen Arbeitslast, Kosten und Lagerhaltungsproblemen durch die stark schwankenden Frachtraten zu kämpfen, berichtet die Londoner Lloyd’s Loading List.
Der Regionale Verkaufsleiter bei der Guangzhou Automobile Group Co., Ltd. (GAC) Peter Orange sagte, dass die andauernden Frachtratenschwankungen sehr zeitraubend in Bezug auf die Überprüfung der Zuschläge und die Berücksichtigung bei Ausschreibungen und Angeboten sind. „Die Unklarheit darüber, wieviele Reedereien tatsächlich diese Zuschläge berechnen, führt zudem zur Verwirrung. Weiterhin haben wir das Gefühl, dass es einen gewissen Vorsatz bei den Reedereien gibt, da diese Praxis in keinster Weise den Kunden hilft.“ Er fügte an, dass die meisten Frachtratenschwankungen auf Überkapazität bei den Containerreedereien zurückzuführen sind. Allerdings sollten andere Marktteilnehmer in der Versorgungskette ebenso die Verantwortung für den Mangel an Stabilität übernehmen. „Viele Nutzer des Seefrachttransports versuchen ihr Geschäft zu standardisieren.“
Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste nahmen die Raten um 6,4 Prozent auf 1152 Euro pro FEU (40-Fuß-Standardcontainer) ab. Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Ostküste sanken die Raten um 4,5 Prozent auf 2069 Euro pro FEU. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien schrumpfte gegenüber der Vorwoche um 8,1 Prozent auf 571,95 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)